Der Markt dreht durch – Nel Asa und Co. vor dem Kollaps?

Liebe Leser,

die Börsen sind in einem Verkaufsmodus. Fast könnte man von Panik sprechen. Bricht jetzt vor unseren Augen alles zusammen? Die Situation eskaliert. Sie sollten sich ansehen, ob Sie in die eine oder andere Aktie investieren können.

Das ist falsch

Aktuell haben die großen Indizes nur etwa einige Prozentpunkte verloren. Die Diskussionen bei vielen Investoren lassen jedoch eine größere Angst vermuten. Die Wasserstoff-Werte brechen regelrecht ein. Nel Asa und Co. haben zuletzt neue Jahrestiefstände erreicht.

Auch bei den Impfstoffherstellern gibt es lange Gesichter. Dies ist für die Investoren entweder eine Crash-Situation oder ein grandioser Irrtum. Wahrscheinlicher läuft es auf Letzteres hinaus. Die Notierungen hängen an den Zinsdiskussionen.

Die Zinsen steigen

Die Grundlage der fallenden Kurse sind die steigenden Zinsen, die allenthalben erwartet werden. In den USA sollen die Zinsen in diesem Jahr dem Vernehmen nach in drei Stufen steigen. Dies ist ein Stresstest für Aktionäre.

Steigende Zinsen erhöhen die Finanzierungskosten für Unternehmen und senken deren Gewinne. Dies erfordert eine Neubewertung. Die andere Seite der Medaille sind die neuen Anlagemöglichkeiten, wenn die Zinsen gestiegen sind oder steigen. Plötzlich werden Sparbücher und Versicherungen etc. wieder attraktiv. Ist dies ein nachhaltiger Grund?

Die Vorzeichen sprechen gegen einen Crash am Aktienmarkt. Die Zinsen sind und bleiben auf sehr niedrigem Niveau, an der Ausgangslage hat sich nichts verändert.

  • Die Zinsen werden dem Vernehmen nach in den USA vielleicht um 1 bis 1,5 Prozentpunkte steigen. Dies wiederum wird die Unternehmensbewertung vielleicht um 5 % bis 10 % nach unten treiben. Damit wären die Aktienmärkte im Vergleich zur Situation zum Jahresanfang fair bewertet.
  • Der Dax hat etwa um 7 % nachgegeben. Wenn die Theorie der Unternehmensabschläge um 5 % bis 10 % stimmt, dann sind die Märkte derzeit im regulären Fahrwasser.

Der langfristige Trend stimmt

Die aktuelle Situation ist aus einem anderen Grund höchst bedenklich. Vermutlich sind nicht die Aktienmärkte im Zentrum der Spekulation, sondern vielmehr die Anleihenmärkte. Wenn die Zinsen steigen, werden die Kurse der schon bestehenden Anleihen tendenziell sinken. Mit sinkenden Kursen steigt rechnerisch die Rendite der Anleihen, da die Zinshöhe sich für diese Papiere nicht ändert. Nur so lassen sich die Anleihen bei steigenden Zinsen noch handeln. Die entscheidende Frage ist jedoch:

Wissen alle Investoren, welches Schicksal die Anleihen gerade nehmen könnten? Die Kurse bestehender Anleihen werden aus unserer Sicht leicht sinken. Das hat Folgen:

  • Somit werden die Mischfonds, die Anleihen enthalten, in den kommenden Wochen und Monaten etwas nachgeben (müssen).
  • Die reinen Rentenfonds, die bereits voll investiert sind, geben gleichfalls etwas nach.
  • Versicherungen und andere große Investoren, die auf Anleihen setzen, werden Kursverluste hinnehmen müssen, wenn die Zinsdiskussion Fahrt aufnimmt.

Ähnlich sieht es für Immobilienfonds aus

Die Situation wird bei den Immobilienfonds ähnlich sein. Die Immobilienfonds leben davon, dass sie Objekte finanzieren, die entweder gut vermietet oder aber dann durch Verkauf verwertet werden. Wenn die Zinsen also steigen, dann wird dies eine deutliche Korrektur an den Immobilienmärkten nach sich ziehen können.

Immobilien leben davon, dass Investoren günstige Darlehen in höhere Wertschöpfungen verwandeln. Werden Darlehen tendenziell teurer, wird es für die Immobilien-Verwerter naturgemäß schwieriger, Geld zu verdienen.

Ob alle Investoren darauf vorbereitet sind, dass vor allem geschlossene und offene Immobilienfonds unter steigenden Zinsen leiden würden oder werden? Wohl kaum. Damit haben wir bereits zwei Geldanlagegebiete, die stärker leiden als Aktien:

  • Anleihen
  • Immobilien.

Ein dritter Part gesellt sich dazu: wenn die Zinsen in den USA steigen, dann wird dies auch dem US-Dollar guttun. Dies wiederum kann schnell dafür sorgen, dass der Goldpreis ausgebremst wird. Gold ist ein natürlicher Gegenspieler des Dollars. Wird der Dollar wegen steigender Zinsen schneller wieder Kaufkraft gewinnt als der Euro, wird dessen Kurs anziehen – der Goldpreis wird unter normalen Umständen darunter leiden.

Gold wird bei steigenden Zinsen in den USA der dritte tendenzielle Verlierer sein. Die Zahl der benachteiligten Anlageklassen also erhöht sich auf 3. Damit aber schließt sich der Kreis, den wir anfangs gezogen haben.

Die Aktienmärkte sind gegenüber allen anderen Anlagearten aktuell in einem guten Fahrwasser, auch wenn die Kurse offenbar unter den Zinsängsten gelitten haben. Wenn aber Aktienmärkte nur zufällig und wahrscheinlich auch kurzfristig nachgegeben haben, kann dies umgekehrt für Unternehmen wie Nel Asa oder auch Plug Power sowie andere Hype-Werte nur gut sein.

Der vermeintliche Crash also geht in die andere Richtung:

  • Anleihen stehen in diesen Tagen besonders unter Druck und werden die Zinsdiskussion möglicherweise nicht so gut überleben.
  • Gold wird zumindest in dieser Hinsicht keine besonders guten Aussichten auf einen kräftigen Anstieg haben. Der Dollar wird stärker, was das gelbe Edelmetall theoretisch schwächt.
  • Immobilienmärkte geraten stärker unter Druck. Dies wird zahlreiche Fonds weiter belasten.

Deshalb sehen gerade Aktien aktuell eher nicht vor einem Kollaps. Angesichts der steigenden Zinsen und der hohen Inflationsrate sind gerade Aktien eine annähernd sichere Anlageform, wenn die Erfahrung aus den vergangenen Jahrzehnten nicht täuscht.

Auf der anderen Seite zeigt jede Krise, dass die Kurse zunächst deutlich sinken können, bevor es noch einmal massiver nach oben geht.

Nel Asa und Co: Sehr gute Chancen auf einen kurzfristigen Crash und einen langfristigen Boom

Quelle: onvista.de

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mit freundlichen Grüßen

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