Liebe Leser,
immer wieder lesen wir davon, dass Sie in Anleihen investieren sollten. Die Zinsen oder Renditen von einigen Anleihen – Staaten und Unternehmen – sind recht hoch, wenn Sie auf die Sicherheit der Rating-Agenturen verzichten.
Die Risiken an den Anleihemärkten sind allerdings ungewöhnlich groß. Sie müssen davon ausgehen, dass Anleihen in den kommenden Jahren noch deutlich mehr Minus als Plus erzeugen. Davon wären Sie nicht nur als Investor in solche Anleihen betroffen, sondern auch über zahlreiche andere Institutionen und Verträge.
Vorsicht: Versicherungen und Co.
Anleihen sind nicht nur in den Depots privater Anleger, sondern vor allem auch in den Depots von Versicherungen. Gerade Kapitallebensversicherungen sind gesetzlich dazu verpflichtet, nach Maßgabe der Definition des Gesetzgebers „sichere“ Investitionen zu tätigen. Das bedeutet hier allerdings, dass die Versicherungen vor allem bestimmte Staatsanleihen kaufen müssen und etwa die Aktienquote recht stark deckeln.
Wenn Sie also eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen haben, müssen Sie sich auf eine sehr niedrige Überschussbeteiligung einstellen – in den kommenden Jahren. Denn die Versicherungen können die Renditen von Anleihen nicht nach oben drehen.
Erstes Krisensignal: Bund Future
Ein erstes Krisensignal ist und bleibt der Bund Future. Hier werden Terminmarktkontrakte abgebildet, bei denen die Zinsen umgekehrt zu den Erwartungen verlaufen. Je höher der Euro-Bund-Future, desto niedriger sind die Zinserwartungen (hier zunächst gleichzusetzen mit den Renditen für Anleihen).
Euro-Bund-Future: Alarmierend hoch
Quelle: www.finanzen.net, eigene Bearbeitung
Das verheißt nichts Gutes. Sie müssen damit rechnen, dass die Zinsen sich entsprechend verhalten. Der Markt ist nicht dumm oder naiv. Die Zinsen bleiben schon in dieser Hinsicht zumindest nach oben weitgehend gedeckelt.
Jetzt sehen Sie sich die Umlaufrendite für Anleihen des Staates Deutschland mit einer Laufzeit von 10 Jahren an. Die Rendite ist weiterhin negativ. Hier kommt es fast nur noch auf Nachkommastellen an. Möglicherweise wird die Rendite in den kommenden Tagen oder Wochen etwas höher sein. Sie wird jedoch wahrscheinlich noch nicht einmal positive Werte annehmen.
Umlaufrendite: Katastrophe – negativ
Quelle: www.finanzen.net, eigene Bearbeitung
Die Entwicklung hält zugegebenermaßen seit einigen Jahren an, ist also nicht neu. Dennoch zerstören Negativzinsen nach und nach die Substanz der gesamten Finanzwirtschaft. Wie oben geschildert: Am Ende landet das Problem über die Lebensversicherungen auch bei Ihnen.
Ausweichmöglichkeiten? Kaum
Dabei gibt es auch kaum Ausweichmöglichkeiten. Wer wie die Lebensversicherungen in Staatsanleihen investieren muss (oder in ausgesuchte Unternehmensanleihen), sucht Renditen von mehr als 2 %. Allein die Garantiezinsen vieler Verträge im Bereich der Kapitallebensversicherungen sind im Durchschnitt höher als 2 %.
Damit ist praktisch jeder Vertrag derzeit – im Mittel – rechnerisch schon ein Minusgeschäft für die Lebensversicherer. Sehen Sie sich die Renditen verschiedener Staaten an …
Renditen von Staatsanleihen – Laufzeit über 10 Jahre
Land Fälligkeit Rendite Währung
Deutschland 2031 -0,34% EUR
Niederlande 2031 -0,28% EUR
Dänemark 2031 -0,20% DKK
Frankreich 2031 -0,09% EUR
Belgien 2031 -0,08% EUR
Schweiz 2031 -0,03% CHF
Griechenland 2031 0,09% EUR
Japan 2031 0,10% JPY
Irland 2026 0,13% EUR
Spanien 2031 0,29% EUR
Schweden 2031 0,38% SEK
Großbritannien 2031 0,80% GBP
Norwegen 2031 1,50% NOK
Kanada 2031 1,54% CAD
USA 2031 1,60% USD
Australien 2031 1,71% AUD
Neuseeland 2031 1,78% NZD
Portugal 2027 1,87% EUR
Selbst dort, wo die Renditen höher sind, herrschen Gefahren. Die Fremdwährungsanleihen sind an sich für jedes Depot zu riskant. Denn mit Fremdwährungsanleihen gehen Sie definitionsgemäß auch Währungswetten gegenüber dem Euro ein. Entwickeln sich also die Währungen nicht stabil, drohen weitere Verluste.
Zwischenfazit: Anleihen sind bereits jetzt ein Risiko…
Damit sind Anleihen schon jetzt ein Risiko. Das Risiko aber wird steigen. Mit den Krisen der zurückliegenden Jahre (nicht nur bedingt durch Corona) steigen auch die Geldmengen am Markt und damit die Schulden. Da die Zahlungsfähigkeit aber sinkt, wird es wahrscheinlicher, dass es Anleihen gibt, die teils oder vollständig ausfallen werden.
Geldmengenangebot in den USA: Inoffiziell mit unglaublichem Anstieg (Geldmenge hier mit Schulden assoziiert)
Die Grafik zeigt, dass die Geldmenge im bedeutendsten Geldmarkt der Welt geradezu explodiert ist. Daher müssen Sie davon ausgehen, dass auch viele Schuldner (die Anleihen an die Fed, die US-Zentralbank verkauft haben) nicht werden zahlen können. Demzufolge werden Anleihen ausfallen und den Markt stören.
Insofern werden die Anleihen in den kommenden Jahren wahrscheinlich einen Crash erleiden. Die Kurse werden bei leicht steigenden Zinsen ohnehin sinken. Zudem werden Anleihen bei Ausfällen deutlich in sich zusammensacken.
Bei einem solchen Crash leiden alle: Anleger, Sparer, Versicherte bis hin zu Pensionskassen und berufsständischen Einrichtungen. Schützen Sie sich:
Gold ist die richtige Wahl. Gold können Sie wie mehrfach angegeben auch jetzt noch kaufen – die Preise sind nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu deutlich steigenden Kursen in den kommenden Jahren. Je schwächer Anleihen werden, desto mehr institutionelle Investoren werden sich auf Gold stürzen.
Daher sollten Sie möglichst in physisches Gold investieren. Hierfür eignen sich normale Münzen wie die Krügerrand-Münze oder auch Barren. Sie sollten bei Händlern kaufen, die Sie kennen oder die eine große Präsenz haben. Dies sind die bekannten Online-Größen wie Degussa oder auch Pro Aurum.