In Deutschland steht durch eine aktuelle Analyse der Debeka fest: Immer mehr Versicherte können aufgrund von psychischen Störungen und deren Konsequenzen dauerhaft ihrer beruflichen Tätigkeit nicht mehr nachgehen. Mit steigender Tendenz ist die Psyche klar als Hauptursache identifiziert.
Die Debeka, Deutschlands viergrößter Lebensversicherer, hat seinen Bestand von rund 426.000 gegen Berufsunfähigkeit versicherten Personen für das Jahr 2022 ausgewertet. In die Analyse flossen die 1.075 Leistungsfälle ein, die im genannten Jahr neu eingetreten sind.
Mit Abstand an erster Stelle liegen psychische Erkrankungen als Ursache für Berufsunfähigkeit: Sie treffen fast die Hälfte (47,5 Prozent) der Betroffenen. Es folgen Neubildungen wie Krebserkrankungen mit 15,3 Prozent und Probleme mit dem Bewegungsapparat – Rücken und Gelenke – mit 10,6 Prozent als dritthäufigster Anlass.
Interessanterweise hat sich das Verhältnis zwischen körperlichen und geistesbedingten Beschwerden deutlich verschoben: Psychische Erkrankungen machen nun den Löwenanteil aus. Lange Zeit pendelte ihr Anteil an den Hauptursachen für Berufsunfähigkeit zwischen 40 und 45 Prozent – doch im Jahr 2022 erreichte er mit einem Anstieg um 2,6 Prozentpunkte auf insgesamt 47,5 Prozent einen neuen Rekord.
“Der drastische Zuwachs psychischer Erkrankungen, der sich auch in der Berufsunfähigkeitsstatistik widerspiegelt, ist alarmierend in einer sich verändernden Gesellschaft”, kommentiert Debeka-Chef Thomas Brahm. Er sieht eine zunehmende Bedeutung von Themen wie Work-Life-Balance und adäquaten Strategien zum Umgang mit mentalen Belastungen.
Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie im zweiten Jahr in Folge ihren Niederschlag in den Statistiken gefunden. Im Jahr 2022 war Covid-19 bei 26 Fällen die Ursache für eine Berufsunfähigkeit – das entspricht rund 2,4 Prozent aller neuen Leistungsfälle und markiert damit eine Vervierfachung gegenüber dem Vorjahr.