Dax steigt stark: EZB-Entscheidung und Zinsanhebung treiben Aktien hoch

Der Donnerstag war ein starker Tag für den DAX, mit einem deutlichen Gewinn. Bei Handelsschluss an der Xetra-Börse erreichte der DAX 15.805 Punkte, was einem Plus von 1,0 Prozent gegenüber dem Schlusstag entspricht.

Nachdem der DAX in der ersten Tageshälfte um den Vortageswert geschwankt hatte, konnte er nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung durch die Europäische Zentralbank (EZB) am frühen Nachmittag zulegen. Laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets hat die EZB eine erfolgreiche Gratwanderung vollzogen: “Die Falken haben gewonnen und die Leitzinsen wurden um weitere 25 Basispunkte auf jetzt 4,5 Prozent erhöht. Aber auch die Tauben konnten ihren Standpunkt verteidigen – sie konnten diese Zinserhöhung als vermutlich letzte darstellen”, sagt Oldenburger.

Er führt diesen Erfolg auf zwei Hauptfaktoren zurück: Erstens hat die EZB ihre Inflationserwartungen für das kommende Jahr von drei auf 2,9 Prozent gesenkt; zweitens hat sie in ihrer Botschaft betont, dass aus ihrer aktuellen Sicht “die Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das bei ausreichender Beibehaltung einen wesentlichen Beitrag zur rechtzeitigen Rückkehr zur Inflationszielsetzung leisten wird”. Kurz vor Handelsschluss verbuchten vor allem Vonovia-, Siemens- und Merck-Aktien kräftige Kursgewinne an der Frankfurter Börse – ganz im Gegensatz zu den Aktien von Porsche, Henkel und BMW, die das Nachsehen hatten.

Auf dem Energiemarkt ging der Gaspreis zurück: Eine Megawattstunde (MWh) Gas für Oktober lag bei 35 Euro – vier Prozent weniger als am Vortag. Das würde einem Verbraucherpreis von etwa sieben bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh), einschließlich Nebenkosten und Steuern, entsprechen, sofern dieses Preisniveau beibehalten wird. Der Ölpreis hingegen stieg spürbar: Ein Fass Nordsee-Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr MEZ 93,36 US-Dollar – ein Plus von 1,6 Prozent gegenüber dem Vortagesschluss. Die europäische Gemeinschaftswährung notierte am Donnerstagnachmittag leicht schwächer: Ein Euro lag bei 1,0672 US-Dollar (-0,53 Prozent), entsprechend war ein Dollar für 0,9370 Euro erhältlich.

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