Der Donnerstagmorgen ist für den DAX mit leichten Verlusten angebrochen. Um etwa 9:30 Uhr wurde der Index auf rund 16.620 Punkte berechnet, das sind 0,2 Prozent weniger als der Schlussstand vom vorherigen Handelstag.
Die Aktien von Zalando, Siemens Energy und Continental rangierten am unteren Ende des Leitindex, da ein Analyst seine Kaufempfehlungen für diese Papiere kürzlich herabgestuft hat. Positiv hingegen schneidet MTU ab – deren Kursziel wurde hochgesetzt.
Die Hoffnung auf eine deutliche geldpolitische Lockerung seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) im kommenden Jahr hat in den vergangenen Tagen zu neuen Höchstständen im DAX geführt. “Trotz einer Schwäche an der Wall Street stiegen die Kurse in Frankfurt weiter”, berichtet Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets.
Er fügt hinzu: “Anleger erwarten nun sechs Zinssenkungen durch die EZB im Jahr 2024.” Vor wenigen Wochen sei das noch unvorstellbar gewesen. Trotz warnender Politik bezüglich Inflation deuten geldpolitische Kommentare aus dem EZB-Rat darauf hin, dass zusätzliche Leitzinserhöhungen über vier Prozent nicht erforderlich wären.
In Bezug auf zukünftige Entscheidungen gibt Stanzl zu bedenken: “Allerdings dürfte die US-Notenbank Fed auch bei Senkung der Leitzinsen das Tempo vorgeben”. Er betont außerdem die Vorsicht beim Spekulieren auf ideale Börsenszenarien: “Es ist ein Wagnis, bereits jetzt mit absoluter Sicherheit auf die beste aller Börsenwelten zu spekulieren.”
Bemerkenswerte Entwicklungen finden derzeit auch am globalen Ölmarkt statt. Nachdem die freiwillige Empfehlung von Opec+ zur Fördermengenkürzung nur bedingt den Ölpreis stabilisierte, könnte eine verpflichtende Kürzung durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Russland und Saudi-Arabien in Aussicht stehen.
Zum Schluss notiert der Euro gegenüber dem US-Dollar etwas stärker – ein Euro kostet 1,0779 US-Dollar (+0,11 Prozent). Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent stieg unterdessen auf 74,84 US-Dollar.