Der deutsche Leitindex Dax hat am Freitag einen weiteren Rückgang verzeichnet und lag gegen 12:30 Uhr bei etwa 16.090 Punkten, was einem Minus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vortag entspricht. Unter den Unternehmen, die Verluste hinnehmen mussten, waren Brenntag, Siemens Energy und BASF.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, nannte “Desinflation” als das Wort der Woche. Er prognostizierte, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ab diesem Samstag keine weiteren Informationen zu ihrer geplanten Geldpolitik mehr herausgeben werde. Dennoch geht Stanzl davon aus, dass die Fed ihre Pläne zur Erhöhung der Leitzinsen mehrmals in diesem Jahr nicht aufgegeben hat – trotz sinkender Inflation.
Ungeachtet dessen glaubt Stanzl nicht an ein Ende der Zinserhöhungen nach der geplanten Anhebung um 25 Basispunkte am 26. Juli: “Es scheint als wären die Anleger trotzdem überzeugt davon”, sagt er.
Stanzl vermutet auch ein heimliches Interesse der US-Regierung an einem Ende des Zinserhöhungszyklus: Das Defizit im US-Haushalt für die ersten neun Monate des Fiskaljahres – von Oktober 2022 bis Juni 2023 – ist fast dreimal so groß wie im Vorjahr”. Ein wichtiger Faktor dafür sei der Schuldendienst infolge gestiegener Marktzinsen – dieser ist um 131 Milliarden auf insgesamt 652 Milliarden US-Dollar angestiegen.
Am Freitagnachmittag tendierte zudem die europäische Gemeinschaftswährung leicht schächwärmer: Ein Euro kostete zu dem Zeitpunkt genau $1.218 (-0.,06 Prozent), während man für einen Dollar umgerechnet €0.,8915 bekam.