Dax schließt im Minus trotz sinkender Zinserwartungen: Einfluss der US-Inflationsdaten

Am vergangenen Donnerstag verzeichnete der Dax einen Verlust. Bei dem Xetra-Handelsschluss lag er bei 15.425 Punkten, was einem Minus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht.

Der Tag begann eigentlich gut für den Dax, doch dann kam die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten am Nachmittag und die Stimmung drehte ins Negative. “Die Inflationsdaten aus den USA sind zwar etwas stärker ausgefallen als erwartet, doch die Hoffnung auf eine Pause bei den Zinsen im November und vielleicht sogar das Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank bleibt bestehen”, kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets.

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung ist innerhalb von vier Wochen von 50 Prozent auf nur noch 12 Prozent gesunken – ein deutlicher Rückhalt für die Renditen am US-Anleihemarkt. Laut Oldenburgers Aussagen nimmt ein möglicher “Soft Landing” der US-Wirtschaft immer mehr Form an.

Einen positiven Aspekt gab es jedoch auch: Der Kerninflationsanstieg (ohne Nahrungsmittel und Energie) hat sich gegenüber dem Vormonat von 4,3 auf 4,1 Prozent weiter verlangsamt. Diese Daten in Kombination mit den Kommentaren der Fed-Mitglieder scheinen einen positiven Einfluss auf Investoren zu haben.

In Frankfurt konnten vor allem die Papiere von Rheinmetall punkten; sie gewannen deutlich an Wert. Ganz unten auf der Kursliste fanden sich hingegen die Aktien von Zalando, E-on und Continental.

Parallel dazu stieg der Gaspreis deutlich: Eine Megawattstunde Gas zur Lieferung im November kostete 53 Euro – ein Anstieg von 15 Prozent. Dies entspricht einem Verbraucherpreis von etwa neun bis elf Cent pro Kilowattstunde (inklusive Nebenkosten und Steuern), sollte das Preisniveau so bleiben.

Auch der Ölpreis zog nach: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstag Nachmittag um 17 Uhr (deutsche Zeit) 87,03 US-Dollar, was einen Anstieg von 1,4 Prozent zum vorherigen Handelstag bedeutet.

Die europäische Gemeinschaftswährung verlor indes an Boden: Ein Euro war nur noch für 1,0551 US-Dollar (-0,64 Prozent) zu haben.

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