Dax erlebt Aufschwung: Anleger feiern erwartetes Ende des Zinserhöhungszyklus

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  • Beitrag veröffentlicht:13. Juli 2023
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Donnerstag brachte positive Entwicklungen für den Dax, der sich bis zum Mittag in die Gewinnzone bemühte. Der Leitindex wurde um 12:30 Uhr mit rund 16.100 Punkten berechnet, was einem Anstieg von 0,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag entspricht.

Die Aktien von Infineon, Siemens Energy und der Commerzbank konnten dabei Zuwächse verzeichnen. Die Markteilnehmer feierten insbesondere das nahende Ende des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank, so Jochen Stanzl, Marktanalytiker bei CMC Markets. “Aufgrund des deutlichen Rückgangs der Kerninflation in den USA sehen die Bullen Licht am Ende des Tunnels – das Ende der anhaltenden Leitzinserhöhungen durch die Fed scheint absehbar.”

Trotzdem hält Stanzl weitere Zinsanhebungen für möglich: “Für den Rest des Jahres dürfte die Notenbank eher auf Sicht fahren und genau beobachten, wie ihre Maßnahmen gegen die Inflation wirken.” Der Analytiker rechnet nicht mehr mit einer präventiven und potentiell wachstumsgefährdenden geldpolitischen Vollbremsung.

Im Mittelpunkt könnten nun Diskussionen über ein zu starkes Abflauen der Inflation stehen: “Es besteht das Risiko einer ausgeprägten Disinflation, die schließlich in Deflation münden könnte”, erläutert Stanzl. Er sieht insbesondere im deflationären Trend Chinas eine Gefahr für Europa.

Dieser Trend wird durch Unternehmen verstärkt, deren Preisstrategie Stanzl kritisiert: “Viele Firmen haben Inflation als Vorwand genutzt um überhöhte Preisanpassungen vorzunehmen – jetzt treffen sie mit ihren hohen Preisen auf eine sich abschwächende Konjunktur.”

Laut dem Marktanalytiker könnten diese Faktoren einen disinflationären Trend weiter verstärken. Nichtsdestotrotz müssen sich Börsenteilnehmer laut Stanzl nicht gegen Zentralbankentscheidungen stellen: “Wenn eine geldpolitische Korrektur bevorsteht sollte man nicht auf der falschen Seite des Marktes sein – selbst wenn Dax-Saisonalität bald anderes andeutet.”

Schließlich hat auch die europäische Gemeinschaftswährung am Donnerstag zugelegt: Ein Euro kostete 1,1161 US-Dollar (+0,31 Prozent), sodass ein Dollar für 0,8960 Euro zu haben war.

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