Liebe Leser,
eine unglaubliche Nachricht hat gestern zumindest einige Analysten und Beobachter schockiert. Das BSI (Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnologie) hat nun das Smartphone des chinesischen Herstellers Xiaomi auf mögliche Sicherheitslücken hin untersucht. Dabei ist die Rede vo „eingebauten Zensurfunktionen“. Dies wiederum könnte erklären, warum die Aktie seit geraumer Zeit langsam aber sicher den Boden unter den Füßen verliert. Wie geht es weiter?
Xiaomi: Kursrücksetzer läppern sich
Die Rücksetzer am Markt jedenfalls beginnen sich zu läppern. Immerhin ging es binnen einer Woche um inzwischen gut 8,5 % nach unten. Dies ergänzt den Eindruck der zurückliegenden vier Wochen. In denen gab der Titel um nunmehr über 12 % nach. Die Aktie ist damit keineswegs abgestürzt. Dennoch mehren sich die Zweifel, ob und wenn ja wie schnell sich der Titel nun erholen kann.
Immerhin gilt Xiaomi ausweislich der Daten eines Marktbeobachters für das zweite Quartal inzwischen als die Nr. 2 im Smartphone-Markt. Damit gelang es, Apple vom Silber-Rang zu verweisen. Dies ist eine gute Nachricht, erwarten zumindest Beobachter, die Xiaomi einen derart schnellen Erfolg so ohne Weiteres an diesem Markt nicht zugetraut hätten.
Die nun folgende Untersuchung des BSI greift allerdings Bedenken auf, die ohnehin kursieren. Das Smartphone könnte, so die Vermutung unter einigen Usern, einen Kontakt nach China herstellen. Dabei spielt es aus Investorensicht keine Rolle, ob dies technisch möglich ist oder was mit den Daten geschieht.
Wichtig ist allein der Eindruck, der entsteht. Wenn die Märkte annehmen (müssen), dass Xiaomi im Westen schnell in den Fokus geraten könnte, wird es möglicherweise auch Einfluss auf die Verkaufszahlen der Chinesen haben.
So könnte sich, dies die Spekulation, die langsame, aber stetige Abwärtsentwicklung der Aktie des chinesischen Unternehmens erklären lassen. Hier sind Investoren also von der allgemeinen Stimmungslage und damit auch von den Berichten über den Fortgang der Untersuchung(en) abhängig.
Nun sind allerdings auch Chartanalysten skeptisch, technische Analysten gegenwärtig ohnehin. Die Aktie ist im Abwärtstrend, da die Marke von 2,50 Euro von oben nach unten durchkreuzt worden ist. Die nächsten Auffanglinien, die vor Augen stehen, sind bereits bei 2,30 Euro sichtbar. Würde diese Grenze allerdings auch gebrochen, dann ist eine schnelle Rückkehr auf das Niveau von 2 Euro zumindest plausibel.
Technische Analysten verweisen darauf, dass der Wert sowohl kurz- wie auch mittel- und langfristig die Indikatoren für die gleitenden Durchschnittskurse nach unten gewendet hat. Der GD38 etwa verläuft bei 2,62 Euro, der GD200 als wichtigerer Signalgeber in Höhe von 2,96 Euro.
Nach der BSI-Ankündigung wird es in den kommenden Tagen wichtig, die Aktie zu beobachten.