Inmitten der Übernahmeverhandlungen um das Chemie-Unternehmen Covestro, empfiehlt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) den Aktionären, Ruhe und Geduld zu bewahren. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW, betont in einem Gespräch mit der “Rheinischen Post” die Wichtigkeit dieses Vorgehens.
Tüngler äußert sich skeptisch hinsichtlich eines Angebotes unter 60 Euro und bezeichnet es als “eher inakzeptabel”. Er erinnert daran, dass der Aktienkurs von Covestro vor dem Ausbruch der Corona-Krise in Richtung 90 Euro tendierte. Seiner Ansicht nach könnte ein realistischerer Preis also näher an diesen 90 Euro liegen. Am letzten Freitag schloss die Covestro-Aktie mit einem Kurs über 51 Euro.
Die aktuelle Situation unterstreicht laut Tüngler außerdem die hohe Attraktivität von Covestro auf dem Markt. Er hält es auch für möglich, dass andere Chemieunternehmen ins Visier potenzieller Investoren geraten könnten – darunter vielleicht auch BASF, dessen Aktienkurs ebenfalls stark gesunken ist.
Tüngler sieht in einer fehlenden Standortpolitik sowie mangelnder Aktienkultur und dem Fehlen eines Staatsfonds potenzielle Gefahrenpunkte: “Wir haben dem wenig bis nichts entgegenzusetzen, wenn der Preis stimmt”, so seine abschließenden Worte.
Insgesamt vermittelt die Aussage von Tüngler somit eine klare Botschaft an Aktionäre: Bei Übernahmeverhandlungen ist Geduld gefragt – und ein guter Preis entscheidet oft über den Erfolg solcher Transaktionen.