Liebe Leser,
die Crash-Gefahr in der Wirtschafts- und Finanzwelt rückt jetzt wohl doch etwas näher, als wir alle dies erwartet und uns vielleicht auch gewünscht haben. Denn in Deutschland leben wir jetzt in einem „Teil“-Lockdown, der natürlich tatsächlich einem echten Lockdown schon sehr nahe kommt. Wenn Beherbergungsverbote existieren und die Gastronomie nicht vorhanden ist, wenn Masseure praktisch nicht mehr selbstständig arbeiten können und auch 1,5 Millionen Kulturschaffende, dann fehlt ein beträchtlicher Teil der Wirtschaft.
Dies wird über Monate zumindest zeitweise immer wieder passieren. Dazu hat jüngst erst Jens Spahn einen Kommentar abgegeben, über den wir an anderer Stelle berichtet hatten. Ich darf zitieren:
„Auch wenn es dazu käme, dass das “öffentliche Leben in einigen Wochen wieder hochfahre”, so wird der Gesundheitsminister zitiert, sei es anschließend noch immer möglich, “erneut strenge Beschränkungen” vorzunehmen.
Der gestrenge Minister, der relativ durchgreifende rechtliche Kompetenzen hat, meinte, niemand könne dies ausschließen. Das Land würde in einer “Jahrhundert-Situation” verankert sein.
Daher baue er auf eine “nationale Kraftanstrengung”. Dieser Monat sei ein “Monat der Entschleunigung”, in dem es darum ginge, die Kontaktanzahl zu reduzieren. “Das ist echt hart”, gesteht Jens Spahn ein. Ein Grund dafür sei, dass es auch mit dem besten Hygienekonzpet etwa aus der Gastronomie oder in der Kulturbranche bzw. bei Hotels nicht möglich sei, das Risiko auf null zu reduzieren.“
Risiken gibt es immer
Wenn dies die Haltung der Regierung sein sollte, sind der Weg und das Ziel der Regierung praktisch festgelegt. Die Maßnahmen werden immer wieder kommen.
Eine solche Krise hatten wir noch nicht – in der Regel sind die Krisen nach einem mehr oder weniger langen Zeitraum beendet.
Normale Krise: Kein großes Problem
Quelle: www.empahty-finanz.de
Die Krisen sind immer wieder überwunden worden. Selbst die größten Krisen, die den Finanzmarkt direkt betragen, konnten wir überwinden – die Subprime-Krise 2007 / 2008 etwa. Damals stürzte fast die gesamte Bankenwelt in sich zusammen. Dennoch sind die Kurse ab März 2009 etwa im Dax ausgehend von gut 3.300 Punkten wieder auf deutlich mehr als 10.000 gesprungen – schon innerhalb weniger Jahre. Die zwischenzeitlichen Allzeithochs liegen bei annähernd 14.000 Zählern.
Immer wieder ging es zuletzt für den Dax einmal bergab. Dennoch schaffte es das deutsche Börsenbarometer immer wieder, sich auf mehr als 12.000 zu hieven.
Diesmal ist alles anders
Dennoch könnte diesmal „alles anders“ werden. Die Krise wiederholt sich zum zweiten Male. Vielleicht wird sie sich auch zum dritten Mal erholen. Die Zahlen sind noch nicht belastbar, da etwa Deutschland „nur“ für vier Wochen absperren möchte. Sie müssen jedoch spätestens nach den Angaben von Jens Spahn davon ausgehen, dass die Maßnahmen länger anhalten können – und dass es neue Maßnahme im nächsten Jahr geben wird.
Wie lange kann die Börse dies aushalten?
Wie lange, so die nächste Frage, können Anleihen etwa ausgegeben werden, um die Verschuldung nach oben zu treiben (angeblich zur Rettung der Wirtschaft, die man gerade zerstört).
Umlaufrendite in Deutschland (Verzinsung 10 Jahre laufender Staatsanleihen) – ein Katastrophen-Signal
Quelle: www.onvista.de
Die Umlaufrendite ist seit Jahren bereits negativ. Der Chart zeigt die Entwicklung über einen Zeitraum von immerhin 10 Jahren. Wohl jeder Betrachter hat das Gefühl, dass sich hier nicht mehr viel ändert – dabei sind wir erst seit März 2020 im Krisenmodus „Corona“.
Mit anderen Worten: Die Corona-Krise verstärkt lediglich die ohnehin vorhandene Absurdität. Der Staat leiht sich Geld und erhält dafür eine Prämie. Wer könnte hier der Käufer sein? Die Bundesbank und / oder die Europäische Zentralbank EZB.
Niemand würde ansonsten auf die Idee kommen, Geld auszugeben für eine Anlage, bei der der Staat keinen Zins zahlt, sondern weniger Geld zurückzuzahlen.
Alternative: Falls Sie jemanden kennen, der noch Anleihen dieser Art kauft – schlagen Sie diesem Menschen einfach vor, doch Bargeld an die Seite zu legen. 0 % Zinsen sind aktuell interessanter als diese Anleihen.
Umgekehrt entspricht dies einer Anleihen-Blase. So hoch wie jetzt dürften solche Anleihen wahrscheinlich nie wieder notieren. Der „Bund-Future“, der in etwa einen Kurs für Staatsanleihen abbildet, hat ein Allzeithoch erreicht.
Warum? Anleihen werden stärker nachgefragt (und erreichen höhere Kurse), wenn sie besser rentieren oder mehr Sicherheit bieten als die Alternativen und als neue Anleihen. In den vergangenen Jahren haben die Anleger die alten, teils noch minimal verzinsten Anleihen also gekauft, womit sich für Neueinsteiger deren Rendite (wg. der hohen Kurse) weiter verschlechtert.
Würden Sie in darauf wetten wollen, dass Anleihen noch teurer werden als aktuell der Bund Future, der bereits das absolute Höchstniveau erreicht und nur noch Minusrenditen bei Anleihen andeutet?
Bund Future: Signal für teure (Alt-)Anleihen
Quelle: www.onvista.de
Anleihen befinden sich in einer reinen Blase. Der Bund Future zeigt, dass nicht mehr viel möglich ist. Stellen Sie sich vor, der Staat begänne damit, seine Anleihen nicht mehr direkt zurückzuzahlen. Die Kurse würden massiv zusammenbrechen – dessen dürfen Sie sich sicher sein.
Darlehensmarkt vor dem Zusammenbruch
Damit würden aber nicht nur einige Anleihen schlechtere Kurse bringen. Damit würde sicherlich der Kredit- und Finanzierungsmarkt insgesamt auseinanderbrechen.
Daher ist das Zwischenfazit dieser ersten Maßnahmenwelle ungünstig: Sie müssen damit rechnen, dass es zu einem größeren Crash kommt – an verschiedenen Märkten.
Wenn die Darlehen nicht mehr hinreichend schnell oder in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden, dann dürfte es auch für andere Märkte schwieriger werden. Ich denke an den Immobilienmarkt.
Platzt auch diese Blase? Immobilienmärkte – was passiert bei ausbleibenden Darlehen…
Quelle: www.pfandbrief.de
Die Preise sind auch in den ersten Quartalen des laufenden Jahres noch massiv gestiegen. Einzig im gewerblichen Bereich ging es abwärts. Dies sollte niemanden wundern: Die Gewerbetreibenden haben kein Geschäft mehr gehabt und mussten teils mangels irgendwelcher Umsätze so schnell als möglich raus aus ihren Verträgen.
Deshalb gilt: Aktuell mit der zweiten Maßnahme im Rücken sind die Auswirkungen auf verschiedene Märkte kaum absehbar, wenn es auch zu einem dritten Lockdown kommen kann. Im Regelfall würden sich ETFs auf den Dax oder auf den Dow Jones empfehlen. Nun allerdings sollten Sie die Füße mit weiteren Investitionen still halten – es kann noch einmal deutlich stärker nach unten gehen. Vieles hängt am Darlehen-Markt. Bricht die Darlehensvergabe zusammen, dürften Aktien, Anleihen und Immobilien einen herben Knacks erhalten.
ETFs werden wir daher an dieser Stelle zunächst für 3,4 Wochen – wahrscheinlich – verschieben müssen.
Alternativen rar gesät
Natürlich sind die Alternativen unverändert rar gesät. Aktien sind an sich recht überzeugend, wenn Sie nur große Unternehmen im Depot aufnehmen – die auch ihren Markt beherrschen. Kleinere Unternehmen werden Schwierigkeiten haben, zu überleben.
Zudem aber sollten Sie vor allem (auch – als Ergänzung) Gold erwerben. Der Preis ist noch recht günstig. Niemand weiß, wie stark sich die Staaten in die Entwicklung des Goldpreises einschalten. Dennoch sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um sich hier im Bedarfsfall gut zu versorgen. Dabei sind besonders eigene kleine physische Einheiten interessant, die Sie sogar bei sich lagern können (auch im Garten besteht diese Möglichkeit). Das heißt, Barren und Münzen sind mit hoher Sicherheit die richtige Wahl.
Ich erinnere abschließend daran, dass die Nebenkosten des Erwerbs bedeutend sind. Orientieren Sie sich daran.
Ankaufkosten Gold bei einem Einsatz von 5.000 Euro
Anbieter / Münze | Preis Gold | Goldspot pro kg | pro Unze | pro Gramm | Aufgeld |
Kronen 100 Kr (30,49 g) | 1.579,00 EUR | 51.787,50 EUR | 1.610,77 EUR | 51,79 EUR | 0,45% |
Degussa Sonne/Mond Goldhandel | |||||
Goldbarren 50 g | 2.594,98 EUR | 51.899,60 EUR | 1.614,26 EUR | 51,90 EUR | 0,67% |
Münzen Engel | |||||
Goldbarren 1 kg | 51.921,90 EUR | 51.921,90 EUR | 1.614,95 EUR | 51,92 EUR | 0,71% |
MP Edelmetalle | |||||
Goldbarren 250 g | 12.985,59 EUR | 51.942,40 EUR | 1.615,59 EUR | 51,94 EUR | 0,75% |
ESG Edelmetalle | |||||
Goldbarren 1/2 kg (500 g) | 25.999,75 EUR | 51.999,50 EUR | 1.617,37 EUR | 52,00 EUR | 0,86% |
ESG Edelmetalle | |||||
Goldbarren 100 g | 5.204,00 EUR | 52.040,00 EUR | 1.618,62 EUR | 52,04 EUR | 0,94% |
Gold-Exchange | |||||
Centenario 50 Pesos | 1.956,96 EUR | 52.185,60 EUR | 1.623,15 EUR | 52,19 EUR | 1,22% |
silber-werte.de | |||||
Goldbarren 1 oz | 1.626,45 EUR | 52.292,40 EUR | 1.626,48 EUR | 52,29 EUR | 1,43% |
ESG Edelmetalle | |||||
Sovereign 1 Pfund (7,32 g) | 383,24 EUR | 52.355,20 EUR | 1.628,43 EUR | 52,36 EUR | 1,55% |
silber-werte.de | |||||
Dukaten 4 Dukat (13,77 g) | 721,30 EUR | 52.382,00 EUR | 1.629,26 EUR | 52,38 EUR | 1,60% |
Heimerle + Meule |
Quelle: www.gold.de