Zum Beginn des Donnerstagshandels musste die Frankfurter Börse leider Kursverlusten Rechnung tragen. Der Dax detonierte gegen 9:30 Uhr bei etwa 16.680 Punkten, was einem Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Handelsschluss des Vorabends entspricht.
Erfreulich aus der Masse hervorstechend konnten die Commerzbank, Henkel und die Hannover Rück trotz der allgemeinen Tendenz einen positiven Trend feststellen. Die größten Preisstürze wurden bei Siemens Energy, BMW und der Porsche-Holding bemerkt.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets erklärt dazu: “Nach der Euphorie über Zinssenkungen durch das letzte US-Notenbanksitzung wendet sich nun das Interesse an der Börse dem Zeitpunkt zu, an dem mögliche Zinssenkungen ihre Wirkung zeigen könnten.”
Gedämpfte Prognosen von Logistikern wie Fedex gestern haben jedoch gezeigt, dass eine lockere Geldpolitik in erster Linie eine Folge einer schwächeren Wirtschaft ist. Es könnte für den Dax schwierig sein, dieses Jahr noch mal auf die Marke von 17.000 Punkten zu steigen.
“Das alte Allzeithoch bei 16.530 Punkten liegt nun wieder viel näher als das neue knapp über die runde Marke”, so Stanzl. “Auch wenn die Europäische Zentralbank im Frühjahr die Leitzinsen ein erstes Mal senken sollte, wird der Effekt erst Monate später spürbar sein”, fügt er hinzu.
Es besteht viel Ungewissheit hinsichtlich der Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer. Bei starken Störungen des weltweiten Frachtverkehrs könnten Lieferengpässe auftreten, die den kürzlich von Anlegern begrüßten Rückgang der Inflation gefährden könnten.
Mehr Schiffe müssen längere Routen um Afrika nehmen, um hohe Versicherungskosten bei Überfahrten durch das Rote Meer zu vermeiden. Dies könnte bedeuten, dass weniger Schiffe zur Verfügung stehen und Seefrachtpreise steigen werden. Dies könnte sich schließlich in höheren Preisen für importierte Waren niederschlagen.