Die US-Wirtschaft schwächelt, während die Zinsen steigen. An den globalen Märkten zeichnet sich ein Wendepunkt ab. Die guten Jahre scheinen nun vorerst vorbei zu sein. Die EU ist offensichtlich derzeit in einer gewissen Bredouille. Wenn die Leitzinsen zu schnell angehoben werden, droht die Wirtschaft einzuknicken. Hohe Zinssätze sind Investitionsbremsen. Und genau diese werden derzeit für eine zukunftsfähige Transformation der Wirtschaft dringend benötigt. Kürzlich deutete EZB-Chefin Christine Lagarde an, dass die Zinsen in der Eurozone im Juli steigen könnten.
Das bedeutet, dass Investoren sich einem wichtigen Wendepunkt an den Kapitalmärkten nähern. Es zeichnet sich eine Phase schwachen Wachstums und niedriger Renditen ab. Es muss schnell gehandelt werden, sonst besteht die Gefahr, dass die Preise und Löhne in die Höhe schnellen und die Inflationserwartungen außer Kontrolle geraten.
Seit mehr als sechs Jahren liegt der Leitzins in der Eurozone bei null Prozent. Für die Banken und die sparenden Bürger ist das Ganze wahrscheinlich eine ziemlich gute Entwicklung. Die Zinssätze auf Sparkonten werden vermutlich wieder steigen und Banken können sich dadurch höhere Einnahmen erhoffen.
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Turbulente Zeiten für die Deutsche Bank-Aktie
Die Deutsche Bank-Aktie hat sich im vergangenen Monat recht solide entwickelt. Nach einem schwachen Start und einem erneuten Abrutschen unter die 9-Euro-Marke erholte sich die Aktie in den folgenden Wochen mit einem Plus von rund 15 Prozent einigermaßen. In die neue Handelswoche ist die Aktie verhalten gestartet und notiert derzeit knapp ein Prozent unter ihrem Eröffnungskurs für diese Woche.
Es gibt verschiedene Auffassungen darüber, wie der Zinsanstieg im Hinblick auf die Deutsche Bank-Aktie grundsätzlich einzuschätzen ist. So dürften sich zuversichtliche Investoren darüber freuen, dass auch die EZB der FED bald folgen wird. Damit könnte die Deutsche Bank weitere Gewinne einfahren. Andererseits könnten Zinserhöhungen auch zu einem Rückgang der Kreditnachfrage führen.
Vor kurzem hat die Deutsche Bank ihre Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. An den Börsen wurde das durchaus erfreuliche Ergebnis nicht wirklich wahrgenommen. Nahezu alle erzielten Ergebnisse entsprachen den Zielvorgaben und übertrafen diese zum Teil sogar. Die Deutsche Bank erzielte den höchsten Quartalsgewinn seit neun Jahren.
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Der Quartalsgewinn vor Steuern betrug 1,7 Mrd. Euro, der höchste Quartalsgewinn nach Steuern seit 2013 und 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Nettoerträge für das erste Quartal beliefen sich auf 7,33 Milliarden Euro, ein Plus von 1 Prozent gegenüber 7,23 Mrd. Euro im Vorjahresquartal und der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2017. Die Bank strebt nun an, ihr kumuliertes Volumen seit Januar 2020 von mehr als 200 Milliarden Euro bis Ende 2022 zu erreichen. Ein Jahr früher als bisher und von 2023 bis 2025 weitere 100 Milliarden Euro pro Jahr, um bis Ende 2025 ein kumuliertes Gesamtvolumen von mehr als 500 Milliarden Euro zu erreichen.
Commerzbank-Aktie im Aufwind
Zu Beginn der Handelswoche konnte sich die Commerzbank-Aktie in einem angespannten Marktumfeld gut behaupten. Im heutigen Handel musste die Aktie leichte Verluste hinnehmen, die aber in Anbetracht der aktuellen Situation verkraftbar sein sollten. Betrachtet man die Entwicklung des letzten Monats, so zeigt sich, dass die Commerzbank-Aktie eine starke Performance gezeigt hat. In den vergangenen vier Wochen hat die Aktie rund 30 Prozent zugelegt. Im Hinblick auf die anstehende Zinserhöhung könnte sich der Aufwärtstrend fortsetzen.
Ordentlichen Rückenwind erhielt die Commerzbank-Aktie auch durch die Veröffentlichung der Zahlen für das abgelaufene Quartal. Die Ergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen und spiegeln nach Ansicht einiger Experten das seit Jahresbeginn verbesserte Zinsumfeld sowie die Neupositionierung der Commerzbank wider. Dennoch darf die aktuelle geopolitische Lage nicht außer Acht gelassen werden, die zu weiteren Belastungen führen könnte. Dennoch gilt hier das Gleiche wie für die Deutsche Bank: Die voraussichtlich baldige Leitzinserhöhung ist ein schmaler Grat, auf dem man sich bewegen wird.
Die Commerzbank hat für das erste Quartal 2022 einen Anstieg des operativen Gewinns auf 544 Mio. Euro gemeldet. Das Ergebnis übertraf den Analystenkonsens für ein operatives Ergebnis von 282 Millionen Euro. Der Nettogewinn nach Steuern erreichte im ersten Quartal 2022 284 Mio. Euro. Der Zinsüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12 Prozent auf 1,40 Mrd. Euro. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die Commerzbank weiterhin einen Jahresüberschuss von mehr als 1 Milliarde Euro und bestätigt alle weiteren Finanzziele für 2022.
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