Carvana (ISIN: US1468691027) – in diesem Jahr bereits mit 521% im Plus. Der Gebrauchtwagenhändler hat in den zurückliegenden Wochen gleich zweimal mit positiven Nachrichten aufwarten können und damit zumindest vorerst Investoren beruhigen können. Dass die Aktie so immens nach oben ging, ist jedoch dem Investoren-Traum-Szenario „short squeeze“ zu verdanken – eine Situation in der Leerverkäufer die Aktie kaufen müssen.

Wer allerdings in den vergangenen beiden Jahr auf fallende Carvana-Kurse setzte, der wurde reich entlohnt. Heute vor 2 Jahren wechselte die Aktie noch zu Kursen von über 300 Dollar den Besitzer, im Dezember des Vorjahres für nur noch 3,60 Dollar. Eine Kreditvereinbarung der beiden größten Carvana-Gläubiger zeigte zu der Zeit, dass ein Konkurs des Gebrauchtwagenhändlers durchaus ein realistisches Szenario ist. Das hoch verschuldete Unternehmen macht auch heute noch Minus – und die steigenden Zinsen machen das Erreichen der Profitabilität nicht leichter. Doch der Umsatz steigt und Carvana konnte im vergangenen Monat seine Finanzziele leicht anheben. Gerade bei Wachstumsunternehmen ist es nicht ungewöhnlich, dass zunächst hohe Verluste anfallen, bevor die Ernte eingeholt werden kann.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Carvana?

Sollte sich bei Vorlage der Halbjahreszahlen zeigen, dass Carvana auf Kurs ist, um die operative Gewinnzone zu erreichen, dürfte der nächste zweistellige Kurssprung bevorstehen. Klar ist aber auch: Eine Enttäuschung werden die neuen Investoren nicht verzeihen. Dann dürfte auch wieder die Stunde der Leerverkäufer schlagen, die keine Skrupel kennen, die Carvana-Aktie auch ein zweites Mal in den Keller zu treten. In Summe also ein idealer Watchlist-Kandidat, um bei einer Rückkehr auf den Wachstumspfad rechtzeitig den „Kaufen“-Knopf drücken zu können.