Der renommierte Automobilhersteller BMW hat seinen Absprung ins Segment der automatisierten Fahrzeuge bekannt gegeben. “Wir haben die Genehmigung vom Kraftfahrt-Bundesamt erhalten, um in Deutschland automatisiertes Fahren auf Stufe 3 anzubieten”, so Nicolai Martin, Bereichsleiter für automatisiertes Fahren bei BMW.
Es wird erwartet, dass dieses neue System noch im Laufe dieses Jahres in der 7er-Reihe von BMW eingeführt wird. Auf diese Weise wird BMW nach Mercedes-Benz der zweite deutsche Autobauer sein, der die offizielle Erlaubnis erhält, Fahrzeuge zu produzieren und zu vermarkten, die zumindest teilweise durch Computer gesteuert werden können.
“Der Kunde kann seine Hände und seine Aufmerksamkeit vom Steuer nehmen und darf während der Fahrt Videos schauen oder E-Mails beantworten”, betont Martin. Mit diesem Schritt geht BMW – ähnlich wie Mercedes – über Tesla hinaus.
Das amerikanische Unternehmen Tesla erlaubt zwar auch eine gewisse Selbstbeschleunigung, Lenkung und Bremsung seiner Fahrzeuge. Allerdings verlangt das sogenannte “Autopilot”-System von Tesla stets eine aktive Überwachung durch den Fahrer: Dieser muss immer bereit sein einzugreifen und die Kontrolle über das Auto wieder zu übernehmen. Der Fahrer haftet dabei für alle Manöver des Autos.
Mit dieser Regelung bleibt Tesla auf Stufe zwei des fünfstufigen Pfades hin zu vollständig autonomen bzw. Roboterautos stecken.
In Deutschland ist das autonome Fahren seit 2021 gesetzlich geregelt. Anfang 2023 hat das Verkehrsministerium die theoretische Höchstgeschwindigkeit für autonomes Fahren auf Stufe 3 von 60 km/h auf stolze 130 km/h erhöht. Um diese Höchstgeschwindigkeit nutzen zu können, müssen Autohersteller jedoch einen sicheren Betrieb ihrer Fahrzeuge garantieren.