Titel: Die Erreichbarkeit der Erwerbstätigen in Deutschland im Weihnachtsurlaub nimmt ab

Die jüngste Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom zeigt einen besorgniserregenden Trend unter den erwerbstätigen Deutschen: nur noch 49 Prozent sind während ihrer Weihnachtsferien dienstlich erreichbar. Dieser Rückgang dürfte viele Vorgesetzte und Kunden überraschen, da vor fünf Jahren fast drei Viertel (71 Prozent) der Arbeitnehmer auch im Urlaub für berufliche Anliegen zur Verfügung standen.

Mit dem Ausbruch von Covid-19 zeigt sich deutlich ein Trend hin zur Abkehr von permanentem Engagement. In 2020 waren nur noch 61 Prozent erreichbar, was sich in den folgenden Jahren auf 53 Prozent (2021) und 55 Prozent (2022) stabilisierte.

Insbesondere Personen zwischen 30 und 49 Jahren halten es für wichtig, während des Weihnachtsurlaubs ansprechbar zu sein (54 Prozent). Bei den jüngeren Befragten (16 bis 29 Jahre) sind es jedoch nur noch knapp die Hälfte (46 Prozent), und bei den älteren Teilnehmern(50 bis 64 Jahre) sogar nur 43 Prozent.

Die meisten berufstätigen Deutschen bleiben per Kurznachricht kontaktierbar – das bedeutet kontinuierliche Kommunikation ohne Videotelefonate oder Kollaborationstools, die lediglich von einer Minderheit genutzt werden.

Es scheint, als würde die ständige Erwartungshaltung der Führungsebene sowie Geschäftspartner eine wesentliche Rolle spielen. So ist eine Mehrheit von 58 Prozent erreichbar, weil sie davon ausgeht, dass dies von ihren Vorgesetzten erwartet wird. Bei knapp 43 Prozent liegt die Erwartung bei den Kunden und bei etwa 25 Prozent sogar bei den Geschäftspartnern.

Äußerst bemerkenswert ist jedoch: nur 13 Prozent wählen aus eigenem Antrieb ihre Erreichbarkeit während des Urlaubs.

Die Umfrage wurde zwischen der 45. und der 47. Kalenderwoche durchgeführt und umfasst Antworten von über tausend Personen in Deutschland, darunter auch fast vierhundert Berufstätige mit Urlaubsplänen für dieses Jahr.