Im vergangenen Jahr standen Aktien von Impfstoffherstellern im Fokus von Investoren. Heute sind sie weitestgehend aus der Wahrnehmung vieler Anleger verschwunden. Im alltäglichen Leben scheint die Pandemie keine große Rolle mehr zu spielen, weshalb das Thema auch am Aktienmarkt zunehmend an Bedeutung verliert.
Impfstoffwerte wie beispielsweise Valneva und Biontech verzeichneten in den letzten Monaten einen starken Rückgang. Hintergrund sind die rückläufigen COVID-19-Zahlen und vor allem der starke Rückgang der Sterberate.
Fakt ist: Die Corona-Pandemie ist definitiv noch nicht vorbei. Wie wir wissen, führt die warme Jahreszeit zu einem Absinken der Infektionskurve. Man sollte sich hier also nicht täuschen. Es wurde schon oft gesagt, dass “die nächste Pandemie kommen wird”. Mit welchem Erreger wir es dann zu tun haben werden und wann, ist jedenfalls ungewiss. Nun scheint es, dass sich die Affenpocken weltweit ausbreiten. Auch die ersten Fälle wurden bereits auch in Deutschland festgestellt. Derartige Entwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass auch in Zukunft neue Impfstoffe benötigt werden. Es ist jedoch viel zu früh um zu sagen ob, Impfstoff-Unternehmen vom neuen Affenpocken-Virus profitieren werden.
Neue Notfallzulassung für BioNTech
Heute hat Biontech zusammen mit seinem Partner Pfizer eine Notfallzulassung für die Auffrischungsimpfung für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen in den USA erhalten. Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren dürfen nun in den USA frühestens fünf Monate nach der zweiten Impfung eine dritte Impfung mit einer Dosis von zehn Mikrogramm erhalten. In einer früheren Studie mit 4.500 Kindern zeigte der Impfstoff COVID-19 von Biontech eine robuste Immunantwort und ein günstiges Sicherheitsprofil.
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Bis heute wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 8 Millionen fünf- bis elfjährige Kinder doppelt geimpft. Biontech und Pfizer haben auch in Europa einen Zulassungsantrag für einen Auffrischungsimpfstoff für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen eingereicht. Es wird erwartet, dass andere Regionen folgen werden. In der Altersgruppe der Sechsmonatigen bis Vierjährigen laufen Studien mit 3-Mikrogramm-Dosen. Biontech erwartet erste Ergebnisse in den kommenden Wochen.
Die Zukunft von Valneva hängt am seidenen Faden
Zum Ende der vergangenen Woche kam die Nachricht, dass die Europäische Arzneimittelagentur den Zulassungsantrag von Valneva akzeptiert hat. Diese Nachricht führte zu einer starken Erholung des Aktienkurses von Valneva. Diese Entwicklung ist noch nicht gleichbedeutend mit der Zulassung des Impfstoffs VLA2001 von Valneva. Allerdings besteht nun zumindest eine gewisse Gewissheit, dass die Entscheidung der Unsicherheit um die Valneva-Aktie ein Ende setzt. Ob der Impfstoff in Europa tatsächlich auf eine breite Nachfrage stoßen wird, bleibt abzuwarten.
Valneva hofft nun auf eine beschleunigte Zulassung des Totimpfstoffs in der Europäischen Union. Die Annahme des Zulassungsantrags bedeutet, dass VLA2001 aus dem laufenden Prüfverfahren herauskommt und das formale Prüfverfahren durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA beginnt. Wenn der CHMP den bedingten Zulassungsantrag von Valneva annimmt, bestätigt das Unternehmen, dass es im Juni 2022 mit einem positiven CHMP-Gutachten rechnen kann.
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Die Lage bei Moderna
Die Nachfrage nach den COVID-19-Impfstoffen des Unternehmens ist ungewiss. Die zahlreichen Nebenwirkungen des experimentellen Grippeimpfstoffs werfen Fragen auf. Es ist denkbar, dass die Umsätze des Unternehmens deutlich zurückgehen, bevor einer seiner Pipeline-Kandidaten die Zulassung erhält. Andererseits gibt es auch positive Aspekte: Der Impfstoffhersteller hat kürzlich ermutigende Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt. Besonders eine Zahl in diesem Q1-Update sollte sich als besonders wichtig erweisen: der Kassenbestand von Moderna in Höhe von rund 19 Milliarden US-Dollar.
Damit hat Moderna sicher keine Probleme, seine wachsende Entwicklungspipeline zu finanzieren. Auch könnte sich das Unternehmen problemlos einige strategische Übernahmen oder Lizenzvereinbarungen leisten, um seine Produktpalette noch weiter auszubauen. Moderna verfügt über 29 Programme in der klinischen Entwicklung und weitere 17 in der präklinischen Prüfung. Der Unternehmenserfolg mit seinem COVID-19-Impfstoff ist ein gutes Omen für die Chancen dieser neuen Kandidaten in der Entwicklung.
Die jährlichen Umsätze von Moderna mit COVID-19-Boostern könnten weiterhin in die Milliarden gehen. In der Schweiz wird derzeit eine Zulassung des Moderna-Impfstoffs für Kinder bis zum Alter von fünf Jahren erwogen. Fällt die Entscheidung positiv aus, so besteht zumindest die Aussicht auf eine weitere Steigerung des Impfstoffabsatzes. Obwohl die Einnahmen wahrscheinlich marginal sein werden, sollte dies einen positiven Impuls auslösen.
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