Liebe Leser,
in den vergangenen Tagen sind die Meldungen über die Entwicklung des Corona-Virus aus Großbritannien, aus Israel oder auch aus Russland wieder deutlich bedenklicher. Die Ausbreitung scheint sich trotz der fortgeschrittenen Impfungen durch das neue Delta-Virus zu beschleunigen. Schon ist auch bei uns in Deutschland die Diskussion um die Impfung von Kindern und Jugendlichen erneut voll ausgebrochen – denn die Ausbreitung des Virus soll vor allem durch Impfungen und die Herdenimmunität gestoppt werden können. Einer der Profiteure wäre BioNTech, das zusammen mit Pfizer einen Impfstoff verbreitet, der vor allem in Deutschland einen guten Ruf genießt. Zudem hat das Unternehmen bereits einen Zulassungsantrag für die Verimpfung bei Jüngeren gestellt bzw. in Aussicht gestellt, dass die Impfungen bald beginnen könnten.
Neue Studiendaten: Stark gegen Delta
Zumindest soll das Vakzin von BioNTech auch gegen die Delta-Variante stark sein. Es geht hier nicht um den Schutz vor Infektionen, sondern darum, eine schwere Erkrankung zu verhindern. In Israel, so zitierte das Handelsblatt am 24. Juni, würde es Studien geben, die einen 90-prozentigen Schutz gegen solche schweren Verläufe nachweisen.
Dies ist nicht nur für die Geimpften interessant und wohl besonders erfreulich, sondern auch für Investoren. Daher habe ich den Hersteller schon vor längerer Zeit in meinem Small Cap Masterclass empfohlen. Die Entwicklung ist auch aus Anlegersicht erstklassig.
BioNTech: Gigantischer Aufwärtstrend der Aktie
Quelle: www.onvista.de
Sie sehen, dass der Kurs bereits im April noch einmal kräftig Fahrt aufgenommen hat. Hintergrund war vor allem, dass klar wurde, wie gut der Impfstoff in der Wahrnehmung abschneidet – ich bin kein Fachexperte für pharmakologische oder epidemiologische Studien, daher formuliere ich das neutral – und wie gut die Aussichten auf einen weitergehenden Verkauf in der Welt sind.
BioNTech hat danach einen Kurssprung um gut 150 % hingelegt. Ein Ende ist ersichtlich nicht in Sicht. Die nächste Hürde, vor der dieser Wert steht, befindet sich bei 200 Euro. In den vergangenen Tagen hat nun diese Studie aus Israel meine Aufmerksamkeit noch einmal verschärft.
Studie aus Israel
Der 90% ige Schutz gegen schwere Verläufe wird auch in Deutschland sicherlich noch einmal ernsthafter diskutiert, als dies bis dato der Fall gewesen ist. Der Pfizer-Manager Alon Rappaport hat diesem Bericht nach aus der Studie zitiert und darauf verwiesen, dass die Daten dort erhoben worden seien, wo in Israel die Delta-Variante aktuell bereits das Geschehen dominiere. Dieser Hinweis ist wichtig, weil bei einer groß angelegten Studie nicht zunächst darauf gewartet werden kann, die einzelnen Viren bei Patienten oder Probanden zu sequentieren, sondern in der Masse untersucht wird.
Dabei ist es wiederum wichtig, ein reliables Ergebnis zu erzeugen, also richtig zu messen. Dies wiederum hängt sehr stark davon ab, wie sich das Delta-Virus bereits verbreitet hat. Allerdings ist einschränkend darauf zu verweisen, dass das Land Israel das Ergebnis noch nicht bestätigt hat, sondern aktuell noch weitere Daten für die Wirksamkeit sammeln würde. Die Maßnahmen in Israel werden derzeit demnach wieder verschärft.
Weitere gute Nachrichten für den Impfstoffhersteller
Dennoch können Sie – als Investor – zunächst davon ausgehen, dass Pfizer und BioNTech nicht willentlich oder willkürlich die Daten fälschen. Insofern besteht die Hoffnung auf eine hohe Wirkung des Impfstoffs gegen das Delta-Virus.
Dies wiederum kann das Geschäft ankurbeln, denn die Wirksamkeit gegen Mutanten ist eine der Voraussetzungen dafür, die internationale Kampagne erfolgreich zu gestalten.
Nun gibt es weitere in diesem Sinne gute Nachrichten für BionTech. Denn es kommt – aus wirtschaftlicher Sicht – auch auf das Nachfolgegeschäft an. Die ersten Gerüchte zeigen, dass die nächste Ausbaustufe kommen wird. Fraglich erscheint noch immer, wie lange die Immunisierung anhält, auch wenn der Impfstoff zweimal verabredet worden ist. Nun werden Überlegungen laut, ob es eine dritte Impfung braucht, um a) einen Booster zu setzen bei Personen, bei denen die Antikörper bis dato nicht so stark ausgeprägt wurden wie erhofft (Ältere, in bestimmter Weise Vorerkrankte) oder ob b) generell eine dritte Impfung notwendig sei.
Dies gibt zumindest die Aussicht darauf, dass BioNTech mit Pfizer zusammen in den kommenden Monaten das Geschäft noch deutlich strecken kann. Deshalb ist das Unternehmen BioNTech als mRNA-Hersteller auch deutlich attraktiver als etwa das Tübinger Pendant CureVac.
CureVac hängt derzeit etwas hinterher
CureVac hat bei seinem Impfstoff in den ersten Studienergebnissen lediglich einen Wirkungsgraf von 47 % erzielt. Das Unternehmen verweist auf den Umstand, dass verschiedene Varianten während der Studie inkludiert waren. Dies sei dem späten Test geschuldet. Andere Impfstoffe hätten wesentlich andere Rahmenbedingungen vorgefunden.
Tatsächlich aber hat sich BioNTech nun offenbar in Israel, siehe oben, auch gegenüber der neuen Delta-Variante zunächst bewährt. Insofern wird hier möglicherweise der Konkurrent CureVac bereits aus dem Feld geschlagen.
Damit werden die Schätzungen für das laufende Jahr sowie für die kommenden Jahre noch interessanter. Der Umsatz sollte nach den bisherigen Schätzungen für dieses Jahr bei etwa 10,2 Milliarden Euro liegen. Dabei wurde ein Gewinn in Höhe von 7,8 Milliarden Euro errechnet. Dieser Gewinn zeigt deutlich, wie hoch die Gewinnmarge aktuell bereits ist. Diese Margen werden sich in den kommenden Monaten und Jahren selbst bei einer Ausweitung der Impfung nicht maßgeblich verändern, auch wenn in neue Produktionskapazitäten investiert wird.
Günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Aus den Daten errechnet sich – schon jetzt – zudem ein günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Aktuell beläuft sich etwa 8. Das ist angesichts der dynamischen Entwicklung in den vergangenen Monaten ein herausragender Wert. Die Aktie könnte bei weiteren Gewinnen des Unternehmens selbst auf dieser Basis in den kommenden Wochen sehr stark nach oben klettern.
Auch die Ergebnisse aus dem ersten Quartal waren mit einem Umsatz in Höhe von 2,05 Milliarden Euro bereits ausgesprochen stark. Dabei ist ein Gewinn von 1,13 Milliarden Euro entstanden, auf Basis des Ebit (Earnings before interests and taxes) sogar in Höhe von 1,64 Milliarden Euro. Die Gewinne werden pro Aktie mit 4,64 Euro angegeben. Dieser Gewinn pro Aktie (EPS) wird nun auf 8,93 Euro für das zweite Quartal taxiert.
Für das dritte Quartal soll der Gewinn sogar auf 9,52 Euro pro Aktie steigen. Dementsprechend gut ist die Stimmung unter Analysten, die sich mit den fundamentalen Aussichten beschäftigen.
Gerade die jüngste Entwicklung macht noch einmal Mut.
Auch charttechnisch und technisch sehr stark
Doch auch die charttechnische sowie die technische Ausgangssituation bleiben unverändert sehr gut. Der Aufwärtstrend ist in jeder Weise intakt. Die Aktie hat erst am 7. Juni mit 202 Euro den höchsten Stand aller Zeiten erzielt. Dabei ist der Wert nur noch 6 % davon entfernt. Die Notierungen sollten deshalb nach den gewaltigen Gewinnen der jüngeren Vergangenheit auch diesen Schritt wieder vollziehen können, so die Meinung von Chartanalysten.
Der Wert hat in den vergangenen vier Wochen ein Plus von 17,6 % geschafft. Seit Jahresanfang ging es für die Aktie gleich um 162 % nach oben. Damit ist auch die vorübergehende Schwächephase aus dem Jahr 2020 wieder überwunden worden. Der Titel hat dabei in der zweiten Jahreshälfte, als die Zulassung für den Impfstoff gegen das Corona-Virus noch auf sich warten ließ, lange mit der Marke von 100 Euro gekämpft. Die Kurse sind sogar deutlich zurückgefallen. Insgesamt aber stehen für die zurückliegenden sechs Monate noch 132 % zu Buche.
Innerhalb eines Jahres gewann der Titel nun 277 %. Seit dem Börsengang am 10. Oktober vor weniger als zwei Jahren allerdings ist es massiv bergauf gegangen: Der Titel konnte ein Plus in Höhe von 1.365 % für sich verbuchen. All dies geschah in der Erwartung eines Impfstoffs (etwa ab dem ersten Quartal 2021). Aus charttechnischer Sicht gilt es dabei, die Marke von 200 Euro nun zu überwinden.
Wenn dies gelingt, dann kann es in den kommenden Wochen und Monaten deutliche Kursgewinne geben, so diese Perspektive. Denn dann ist kein Hindernis mehr in Sicht, das einem Kursanstieg typischerweise und bedingt durch Kursgrenzen von Algorithmen im Wege stehen würde.
Deshalb ist und bleibt auch das technische Bild relevant. Die technischen Analysten orientieren sich an Parametern wie dem GD38, dem GD100 oder dem GD200. Dies sind gleitende Durchschnittskurse über den bezeichneten Zeitraum. Wenn die Kurse oberhalb dieser Notierungen verlaufen, dann ist formal von einem Aufwärtstrend zu sprechen. Unterhalb dieser Marken gehen Analysten von einem Abwärtstrend aus.
Die aktuellen Notierungen verlaufen deutlich unter diesen technischen Indikatoren. Der GD200 hat 104,47 Euro erreicht und wurde damit um mehr als 40 % überwunden. Die Aktie könnte in den kommenden Wochen aus dieser Perspektive für weitere positive Überraschungen sorgen.
Die weiteren technischen Indikatoren, die interessant sind, beziehen sich auf das Momentum in verschiedenen zeitlichen Dimensionen sowie auf die relative Stärke nach Levy. Diese Indikatoren sind sowohl in kurz- wie auch in mittel- und langfristiger Perspektive klar im Hausse-Modus.
Insofern ist der Titel auch für die technischen Analysten in einer starken Verfassung.
Ergebnis: Es sieht sehr gut aus
Nach den jüngsten Daten aus Israel, nach den fundamentalen Bewertungen und in Bezug auf die Stimmung unter charttechnischen Analysten und fundamental orientierten Spezialisten sieht es für die Aktie von BioNTech nunmehr sehr gut aus. Auch in den Juli startet die Aktie mit kräftigen Impulsen, die ich im Small Cap Masterclass für meine Leserinnen und Leser verfolgen und ausnutzen werde.
Nach den vorliegenden Daten sollte sich die Investition zumindest aus dieser Sicht auch dann noch lohnen, wenn Investoren den Anstieg bereits verpasst haben. Wenn das Geschäft sich nun ausweitet, kann es zu massiven Ausbrüchen nach oben kommen.