BioNTech: Das Comeback!

Liebe Leser,

in den vergangenen Tagen sah es nicht so aus, als würden Aktien aus dem Impfstoffbereich in kurzer Zeit ein Comeback schaffen können. Es ist wie immer im Leben: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt, heißt es. So jedenfalls dürfen sich die Investoren von BioNTech darüber freuen, dass die Aktie nun am Mittwoch die Marke von 200 Euro erreicht hat. Dies ist ein erstes gutes Zeichen. Es ist gut möglich, dass die nächsten Vorzeichen für eine stärkere Phase recht schnell produziert werden.

Zumindest wird es sich lohnen, den Wert genau unter die Lupe zu nehmen und auch längerfristig zu beachten.

Die Zahlen sind gut

Die Zahlen aus den Unternehmensbilanzen sind wie mehrfach an dieser Stelle betont sehr gut. Die Unternehmensgewinne werden wahrscheinlich für das abgelaufene Jahr den Betrag von 9 Milliarden Euro noch übertreffen. Dies wiederum wird sich im laufenden Jahr nach den bisherigen Erwartungen und Einschätzungen fortsetzen.

Dies liegt an der hohen Marge, die BioNTech mit dem mRNA-Impfstoff erzielt. Bei einem Umsatz von – 2021 – wohl über 17 Milliarden Euro und zumindest knapp 17 Milliarden Euro im laufenden Jahr ist eine Marge von über 50 % herausragend gut. Diese Marge ist zudem stabil. Die Preise am Markt bilden sich nicht im klassischen Bieterverfahren wie bei normalen Produkten, sondern durch Vereinbarungen mit den Big Playern. Auf EU-Ebene werden mit hoher Sicherheit andere Preise – zumindest mit leichten Abweichungen – verlangt als in den USA.

Wenn aber die Preisfestsetzungsmacht gegeben ist, hat ein Unternehmen wie BioNTech hier im Verbund mit seinem Partner Pfizer einen enormen Vorteil gegenüber anderen Märkten. Der Pluspunkt ergänzt sich praktisch.

Die Vertriebsleistungen von BioNTech sind vergleichsweise bescheiden: Den Vertrieb übernimmt praktisch und nachvollziehbar die Politik. Die kauft in möglichst hohen Mengen ein, um die Impfungen garantieren zu können. Nun gesellen sich zu den üblichen beiden Impfprozeduren auch noch eine Booster-Impfung, die in zahlreichen Ländern vorgenommen wird. Zudem wird darüber nachgedacht, eine Impfpflicht einzuführen – zumindest in Österreich und Deutschland.

Dies wiederum dient auch – aus rein wirtschaftlicher Sicht – dem Geschäft von BioNTech und Pfizer. Daher haben die Umsätze eine vergleichsweise hohe Bestandsgarantie. Gelingt es zudem, einen speziellen Impfstoff gegen die Verbreitung des Omicron-Virus oder dieser Mutante des Corona-Virus zu entwickeln, wird dies weitere Umsätze mit sich bringen.

Die wirtschaftliche Bewertung mit einem KGV zwischen 6 und 7 ist gerade vor dem Hintergrund dieser sicheren Umsätze erstaunlich niedrig.

Die Zahlen sind gut, wie oben festgestellt. Der Trend hingegen bleibt bescheiden. Immerhin gelang es nun, die Marke von 200 Euro zu erreichen. Dies ist auch charttechnisch betrachtet am Mittwoch ein erstes kleines, aber feines Erholungszeichen gewesen. Ab 220 Euro wächst die Tendenz aus charttechnischer Sicht.

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