Liebe Leser,
BioNTech und Pfizer haben sich und ihre Investmentchancen kürzlich JP Morgan vorgestellt. Offensichtlich wirbt das Duo nun nicht nur für einen Booster, sondern für eine angepasste Impfstoff-Variante gegen den Omikron-Mutanten. Der Chef von Pfizer bezweifelte öffentlich die Wirkung der beiden Erstimmunisierungen des Impfstoffs gegen Omikron. Bis März soll der Omikron-angepasste Impfstoff bereit stehen. Wenn so offensiv darüber gesprochen wird, ist dies eigentlich eine gute Nachricht für Investoren.
BioNTech mit neuem Geschäft
Wir haben an dieser Stelle bereits mehrfach betont, dass damit auch neue Geschäftsfelder für das Unternehmen entstehen. Die Impfung mit einem Omikron-wirksamen Impfstoff ist noch nicht reguliert. Ob dies ein Extra-Booster wäre, ob dies den bisherigen Booster ablösen würde – all das ist noch offen. Das gilt allerdings auch für andere Länder. Unter dem Strich bedeutet dieser Umstand, dass die Impfstoff-Unternehmen mit hoher Sicherheit mindestens ihre Umsatzprognosen für das Jahr 2022 erfüllen kann. Dies wären 17 MIlliarden Euro, womit sich auch ein Gewinn von wahrscheinlich über 9 Milliarden Euro errechnen würde.
Demzufolge haben die Bilanzdaten auch auf die Aktienbewertung einen Einfluss. Es errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 6 oder weniger. Dies ist so wenig, dass die wirtschaftliche Bewertung an sich die Börsen auf den Plan rufen müsste. Noch allerdings ist davon nichts zu sehen.
Trotz des geringen Aufschlags von fast 2 % ist das Unternehmen zuletzt im charttechnischen wie auch im technischen Baisse-Modus gewesen. Die Notierungen haben die Marke von 200 Euro unterschritten. Spätestens damit ist die charttechnische Unterstützung vollkommen unterkreuzt. Die Aktie ist mit etwa 193 Euro allerdings nicht weit davon entfernt, zumindest diese Marke wieder zu erobern.
Noch ungünstiger jedoch ist die Betrachtung der technischen Situation. Der Titel hat aktuell kein einziges der technischen Signale auf seiner Seite. Die Kurse sind bezüglich des GD200, des GD100 oder auch des GD38 deutlich im Abwärtstrend. Die 200-Tage-Linie verläuft in Höhe von 226 Euro und ist damit weit davon entfernt, schnell erreicht zu werden. Es sieht so aus, als müssten die Notierungen aktuell noch eine zusätzliche Dynamik erfahren, um über diese Hürde zu springen.
Aktuell bleibt rätselhaft, woher der Schwung kommen soll, wenn nicht aus den nächsten wirtschaftlichen Nachrichten. Diese beziehen sich dann auf die Entwicklung des Omikron-Impfstoffs (und dessen Zulassung oder direkte Genehmigung durch die FDA in den USA und die EMA in der EU). Bis dahin scheint sich aktuell eine gewisse Skepsis am Markt breit zu machen. Wirtschaftlich analysierende Investoren sehen dabei sicherlich das KGV. Dies ist niedrig genug, um hier jederzeit für einen AHA-Effekt zu sorgen.