Liebe Leser,

die Kursentwicklung an den Börsen ist am Freitag für die Hersteller von Impfstoffen gegen das Corona-Virus weniger erfreulich. Die Notierungen von CureVac bilden die Vorhut der Verlierer. Es ging um über 11 % nach unten. Es scheint nur noch wenig Hoffnung darauf zu geben, dass der Hersteller wenigstens zur Überarbeitung der Omikron-Updates kommt. BioNTech wird wohl schneller sein. Die Mainzer haben bis März die Fertigstellung des Omikron-optimierten Impfstoffes avisiert. Doch auch die anderen Hersteller verlieren. Was ist in der Branche los?

Branche und Aktien wie BioNTech und Co. verlieren

Dabei haben BioNTech und Moderna fast im Gleichschritt verloren. Die beiden Hersteller haben dabei mehr als 3 % abgegeben und eine schwache Woche auf schlechte Weise gekrönt. Die Hersteller haben selbst allerdings keinen Grund für die Abschläge geliefert. Vielmehr ist die Stimmung schlecht.

Valneva aus Frankreich gab nur gut 1 % ab. Doch auch diese Entwicklung ist noch vergleichsweise schwach, wie Analysten meinen. Denn Valneva hat derzeit mit dem Abschlag auf 16,40 Euro auch den Weg in den charttechnischen Abwärtstrend eingeschlagen. Dieser war bis dato nur BioNTech und Moderna, den beiden mRNA-Herstellern beschieden.

Es wird Zeit, die Zwischenbilanz zu überarbeiten.

Die Impfstoffhersteller haben charttechnisch und technisch nun in Bezug auf den GD200, den GD100 oder auch die kurzfristigen Trendlinien wie den GD38 oder das Momentum bzw. die Relative Stärke schlicht und ergreifend einen Baisse-Modus eingeleitet. Alle Erklärungsversuche sind zumindest für die Kursdeuter nicht akzeptabel.

Der Abstand auf einen positiven Trendwechsel beläuft sich derweil in allen zeitlichen Dimensionen auf mehr als 10 %. Auch dies ist zu viel, um damit noch auf einen schnellen Trendwechsel zu hoffen. Mutmaßlich ist die Stimmung durch die Aussichten im Pandemie-Kampf gereizt.

Konkret gehen immer mehr Regierungen dazu über, Lockerungen in Aussicht zu stellen oder zumindest darüber zu diskutieren. Dies deutet an, dass die Pandemie möglicherweise bald als beendet erklärt werden könnte. Der Konjunktur ist wichtig, weil dies lediglich die mediale Stimmung wieder gibt. Wenn immer weniger Menschen mit einer Hospitalisierung oder gar dem Tod rechnen müssen, so die Kalkulation des Marktes offenbar, lässt die Bereitschaft zur Investition in Impfstoffe nach.

Das wird zweifellos falsch sein, denn die Menschheit ist noch nicht einmal gegen die aktuelle Omikron-Mutante geimpft. Andere Mutanten werden folgen, erwarten Virologen. Lediglich die Stimmung hat sich derzeit gegen BioNTech und Co. gewendet. Kurzfristige Trader werden ihre Long-Positionen inzwischen überdenken. Langfristige Investoren sehen möglicherweise eher die herausragenden Chancen günstiger Einstiegskurse, die aber zweifellos im Abwärtstrend sind.