Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) sehen nur eine geringe Gefahr für einen Bankenansturm in Deutschland, der durch Fake News ausgelöst wird. Diese Einschätzung steht im Kontrast zu den Bedenken des Bundesbankpräsidenten Joachim Nagel.
“Bank-Runs sind kein neues Phänomen”, erklärte eine Sprecherin der DK gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie betonte, dass sich Informationen, einschließlich Falschinformationen, schneller denn je über digitale Kommunikationskanäle verbreiten können. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Kunden spontan ihr Geld von ihren Konten abheben und dies hängt stark vom Vertrauen in das Finanzsystem ab.
Es wurde hervorgehoben, dass der deutsche Bankensektor äußerst stabil und robust ist – ein Punkt, auf den sowohl die Bafin als auch die DK hinweisen. Ein Sprecher der Bafin versicherte außerdem, dass laufend Bewertungen und Prüfungen durchgeführt werden um sicherzustellen, dass bei Bedarf Anpassungen vorgenommen werden können.
Bundesbank-Präsident Nagel hatte kürzlich vor den Risiken eines “Bank-Runs” durch Fake News in sozialen Medien gewarnt und eine Ausweitung der Bankenaufsicht auf diese Medien gefordert. Als Beispiel nannte er den Fall der kalifornischen Silicon Valley Bank.
Die Sprecherin der Deutschen Kreditwirtschaft argumentierte jedoch anders: Sie betonte die solide Geschäftsmodelle und entsprechende Liquiditätspuffer – meist sogar oberhalb regulatorisch geforderter Größenordnungen – sorgen weiterhin für Sicherheit und Stabilität im deutschen Bankensektor.
Sie unterstrich ihre Aussage mit dem Hinweis: “Kunden haben berechtigterweise ein hohes Vertrauen in die bestehenden nationalen Sicherungssysteme.” Dies wird nicht nur von unserer Branche selbst so gesehen sondern wird auch regelmäßig von Aufsichtsbehörden wie Bafin sowie Bundesregierung bestätigt.