Thyssenkrupp erhält 2 Milliarden Euro EU-Beihilfe zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion

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  • Beitrag veröffentlicht:20. Juli 2023
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Titel: “EU-Kommission genehmigt deutsche Beihilfen für Thyssenkrupp zur Förderung des grünen Wandels”

Die EU-Kommission hat grünes Licht gegeben für finanzielle Unterstützung Deutschlands an Thyssenkrupp in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro. Diese finanzielle Hilfe soll dem Unternehmen dabei helfen, seine Stahlproduktionsprozesse zu dekarbonisieren und einen rascheren Übergang zu erneuerbarem Wasserstoff herbeizuführen.

Diese Gelder sollen in Form eines Direktzuschusses von bis zu 550 Millionen Euro sowie einem an Bedingungen geknüpften Zahlungsmechanismus gewährt werden. So sollen Bau und Montage einer Direktreduktionsanlage und zweier Einschmelzer in Duisburg unterstützt werden, die der Ersatz für einen bestehenden Hochofen sind.

Zu Beginn wird noch Erdgas als Betriebsmittel eingesetzt, jedoch soll dieses bis zum Jahr 2037 vollständig von erneuerbarem Wasserstoff abgelöst sein. Der Mechanismus der an Bedingungen geknüpften Zahlungen ist dazu entwickelt worden, die Mehrkosten während der ersten zehn Betriebsjahre der neuen Anlage auszugleichen.

Dieser Mechanismus wird jährlich durch einen unabhängigen Sachverständigen überprüft und soll sich nach den tatsächlich verbrauchten Mengen von erneuerbarem Wasserstoff richten. Die Inbetriebnahme dieser neuen Anlagen ist für das Jahr 2026 vorgesehen und sie sollen jährlich 2,3 Millionen Tonnen Roheisen mit geringerem CO2-Fußabdruck produzieren.

Durch diese Maßnahmen kann laut EU-Kommission die Freisetzung von mehr als 58 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Zudem hat sich Thyssenkrupp dazu verpflichtet, das technische Know-how aktiv an Industrie und Wissenschaft weiterzureichen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begrüßte diese Entscheidung positiv: “Dies ist eine enorm wichtige Entscheidung für den Klimaschutz sowie den Industriestandort Deutschland” sagte er und betonte außerdem die zukunftsträchtige Rolle des Werks in Duisburg nicht nur hinsichtlich seiner Größe sondern auch seiner Rolle in Bezug auf Arbeitsplätze im Lande.

Die Genehmigung dieser Beihilfen fällt gleichzeitig mit der Zustimmung zur staatlichen Unterstützung Frankreichs am Stahlkonzern Arcelor Mittal statt – ebenfalls eine Maßnahme zur teilweisen Dekarbonisierung seiner Stahlproduktion.
Schlussendlich zeigt diese Entscheidung einmal mehr das gemeinsame Bestreben Europas hin zu einer grüneren Zukunft.

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