Erzeugerpreise in Deutschland: Geringster Anstieg seit Dezember 2020

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  • Beitrag veröffentlicht:20. Juli 2023
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Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist der Anstieg der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland zuletzt nur noch leicht gestiegen. Im Juni 2023 wurde im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 0,1 Prozent verzeichnet – der geringste Anstieg seit Dezember 2020.

Im Mai lag die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat noch bei +1,0 Prozent. Im Juni hingegen sanken die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent.

Es gab deutliche Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern und Energie, während Verbrauchs- und Gebrauchsgüter stark anstiegen. Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Juni 2023 um 9,4 Prozent höher als im Juni 2022. Darunter fallen Nahrungsmittel wie Zucker (+91,2 Prozent) und verarbeitete Kartoffeln (+35,9 Prozent), aber auch Obst- und Gemüseprodukte waren erheblich teurer als ein Jahr zuvor (+19,8%).

Gebrauchsgüter kosteten dagegen im sechsten Monat des Jahres um 6,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor – vor allem beeinflusst durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+7,3 %) und Haushaltsgeräten (+7,1 %).

Die Preise für Investitionsgüter stiegen um insgesamt +6,3%, wobei die Maschinenbauindustrie mit einem Plus von +7.8% den größten Teil dazu beisteuerte.

Vorleistungsgüter verzeichneten hingegen Preisrückgänge von -2.7%, wobei Metalle (-10.6%) sowie Roheisen Stahl und Ferrolegierungen (-17.6%) eine entscheidende Rolle spielten.

Auffallend sind laut Destatis auch starke Preissenkungen bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (-32%), Holz (-28%) sowie pflanzlichen Ölen (-44%). Auf der anderen Seite wurden einige Baumaterialien wie Kalk & Gips(+41%), Zement(+31%), Hohlglas(+31%) sowie Transportbeton(+26%) teurer.

Energie war preislich mit -5% unter dem Vorjahresniveau – das liegt an einer kontinuierlichen Senkung seit September letzten Jahres(-34%). Hierbei sticht Strom mit einem Preisrückgang von -12% heraus während leichtes Heizöl sogar um fast die Hälfte billiger wurde(-42%). Allerdings stiegen viele Energiepreise wieder leicht gegenüber Mai.

Ohne Berücksichtigung der Energie lagen die Erzeugerpreise jedoch immerhin noch knapp über dem Niveau des Vorjahresmonats: sie waren etwa +2.8% höher als im Juni des vergangenen Jahres.

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