Titel: Commerzbank erwartet Wiederbelebung im privaten Immobilienfinanzierungsgeschäft
Die Commerzbank prognostiziert eine baldige Erholung im Segment der privaten Immobilienfinanzierungen. Trotz aktuell niedriger Zahlen im Vergleich zum Rekordjahr 2021 sieht die Bank erste Anzeichen einer Stabilisierung, wie Thomas Schaufler, Vorstandsmitglied für das Privatkundengeschäft, in einem Interview mit “Welt am Sonntag” äußerte.
Schaufler betonte den hohen Stellenwert von Baufinanzierungen für das Institut und zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich anstehender Käufe. Eine stärkere Rückkehr der Nachfrage könnte jedoch einen weiteren Preisverfall erfordern. Obwohl die Preise momentan sinken, halten sie immer noch ein hohes Niveau. Dennoch ist sich Schaufler sicher: “Es wird eine neue Balance geben und dann wird das Geschäft wieder anziehen.”
Die Folgemonate könnten jedoch auch einen Anstieg bei Kreditausfällen mit sich bringen – eine Entwicklung, die Schaufler als Normalisierung betrachtet. Aktuell verzeichnet die Bank im Privatkundensegment keine signifikante Zunahme bei Konsum- oder Immobilienkrediten und schwere Belastungen sind laut Schaufler nicht zu erwarten.
Besonders wichtig ist es der Commerzbank ihre Kunden vor finanziellen Schwierigkeiten durch möglicherweise steigende Zinsen für Immobilienkredite zu schützen: “Wir sprechen bereits jetzt diejenigen an, die eventuell in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten”, erklärt Schaufler.
Auch der Bereich Einlagen könnte künftig höhere Zinsen sehen: “Die Nachfrage nach Guthabenzinsen wird zunehmen”, prognostiziert der Commerzbank-Vorstand und stellt klar, dass jede Veränderung auf dem Leitzinsmarkt entsprechend beantwortet werde.
Kritik über angeblich langsame Reaktionszeiten von Banken weist Schaufler entschieden zurück und betont dabei den langfristigen Einsatz von Gebührenzahlungen für Einlagen durch Institute wie die Commerzbank.
Hinsichtlich ihres Filialnetzes hat die Commerzbank ihr Ziel von rund 400 Zweigstellen erreicht. Wie viele Kunden durch einschneidende Standortschließungen verloren gingen, bleibt abzuwarten – bislang sind es laut Schaufler jedoch deutlich weniger als erwartet.