Der Donnerstag startete für den Dax unter einem schlechten Stern. Bis zum Mittag rutschte der Leitindex weiter ab und stand gegen 12:30 Uhr bei etwa 15.755 Punkten, das entspricht einem Verlust von 1,2 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs des Vortages.
Fast alle Dax-Werte mussten Einbußen hinnehmen, wobei Adidas, Vonovia und Sartorius die größten Verluste verzeichneten. Einzige Ausnahme bildete SAP, das leicht zulegen konnte.
“Es sieht so aus, als ob die Dynamik im Dax vorerst gestoppt ist”, kommentiert Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. “Das sich schließende Fenster für positive saisonale Faktoren treibt einige Händler dazu an, ihre Bücher bereits zu schließen und in die Sommerpause zu gehen”, fügt er hinzu.
Doch nicht alles ist düster am deutschen Aktienmarkt: “Die Tatsache, dass die deutsche Industrie trotz fallender Energiepreise den stärksten Auftragszuwachs seit drei Jahren verzeichnen kann, ist eine gute Nachricht für den Markt.”, so Stanzl. Allerdings zeigt ein weiterer Rückgang im Dreimonatsvergleich auch hier eine instabile Situation auf.
Die Engpässe bei Unternehmen scheinen ebenfalls nachzulassen – ein Indikator dafür könnte der in dieser Woche gemeldete Rückgang der Erzeugerpreise sein. Dennoch bleibt das Geschäft schwierig: “Alles in allem beobachten wir zurzeit eher eine leichte Entspannung in der verarbeitenden Industrie – doch das Geschäftsgeschehen bleibt träge,” analysiert Stanzl.
Ein Wermutstropfen für Anleger sind jedoch die Pläne des geldpolitischen Ausschusses der Fed: Eine Mehrheit rechnet mit weiteren Zinserhöhungen im Jahresverlauf. Laut Stanzl dient die gegenwärtige Pause lediglich der Beobachtung bereits erreichter Fortschritte und deutet keinesfalls auf ein Ende der Leitzinsanhebungen hin.
Zur allgemeinen Überraschung wertet sich am Donnerstagmittag jedoch die europäische Gemeinschaftswährung auf und steht nun bei 1,0880 US-Dollar (+0.,26 Prozent). Der Dollar fiel entsprechend auf einen Wert von 0.,9191 Euro ab.
Parallel dazu erlebt auch der Ölpreis ein kleines Hoch: Um 12 Uhr kostete ein Fass Brent Öl aus der Nordsee rund 76.,77 US-Dollar – also knapp 12 Cent oder umgerechnet etwa 0.,2 Prozent mehr als beim Handelsschluss vom Vortag.