Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes “Die Familienunternehmer”, äußert sich kritisch zur aktuellen Standortpolitik der deutschen Bundesregierung. Ihrer Ansicht nach, fehlt es Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit als Unternehmensstandort. Viele Unternehmer würden sich mittlerweile sogar für eine Geschäftsgründung im Ausland entscheiden.
Sie warnt vor einer drohenden Deindustrialisierung und sieht in der Tatsache, dass immer mehr im Ausland investiert wird, ein deutliches Zeichen dafür. Die stetig steigende Belastung durch hohe Energiepreise und Bürokratiekosten beeinflusst die Geschäftsentscheidungen negativ.
Auf den von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagenen Industriestrompreis reagiert Ostermann eher skeptisch. Sie sieht darin eine teure Subvention und fordert stattdessen erschwinglichere Energiepreise für alle Unternehmen sowie ein Moratorium für die hohen Bürokratiekosten.
Das Erstarken der AfD führt sie auf ungelöste Probleme aktueller Politik zurück, unter anderem das Gebäudeenergiegesetz, das ihrer Meinung nach zu hohe Heizungskosten verursacht und damit Klimaschutzmaßnahmen deutlich verteuert. Dies wirke sich ebenfalls auf die Attraktivität Deutschlands als Standort aus.
Ostermann kritisiert auch die Unfähigkeit Deutschlands, mutige Reformen durchzusetzen und dadurch das Wachstum anzukurbeln sowie Steuereinnahmen zu erhöhen. Ihrer Meinung nach müssten Sozialleistungen wie das Elterngeld gekürzt werden – insbesondere bei hohen Einkommen – obwohl sie persönlich eine Kürzung bei den Rentenausgaben bevorzugt hätte.
Sie hebt weiterhin hervor, dass Maßnahmen wie die Rente mit 63 schädlich seien, da sie Fachkräfte dem Arbeitsmarkt entziehen und monatliche Kosten von drei Milliarden Euro verursachen.