Im Mai verzeichnet Deutschland einen erheblichen Rückgang der Importpreise. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen die Importpreise um 9,1 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies markiert den größten Preisrückgang seit September 2009.
Die finanzielle Auswirkung des Krieges in der Ukraine hat zu einem hohen Preisniveau im vergangenen Jahr geführt und beeinflusst somit heute maßgeblich die negative Veränderungsrate. Im Vergleich zum Vormonat April sanken die Importpreise im Mai um weitere 1,4 Prozent.
Trotz des signifikanten Rückgangs bei den Einfuhrkosten blieben die Exportpreise fast unverändert. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten sie lediglich eine geringe Steigerung von 0,1 Prozent.
Energieimporte spielten eine entscheidende Rolle bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Sie waren im Mai um beachtliche 37,6 Prozent billiger als vor einem Jahr und trugen somit erheblich zum allgemeinen Preisrückgang bei.
Allen voran war Erdgas für diesen drastischen Fall verantwortlich: Die Preise lagen hierbei um fast 40 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Aber nicht nur Erdgas wurde günstiger eingeführt: Auch andere Energieträger wie elektrischer Strom oder Steinkohle waren deutlich preiswerter als noch ein Jahr zuvor.
Ohne Berücksichtigung der Energiekosten sanken die Importpreise insgesamt um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sogar um weitere 0,6% gegenüber April dieses Jahres.
Die Entwicklungen hatten auch Folgen für importierte landwirtschaftliche Güter: Ihre Kosten lagen rund zwei Prozent unter denen vom priorisierten Zeitraum.
Es gibt allerdings auch einige wenige Produkte wie lebende Schweine oder Eier, deren Preise angestiegen sind – was wahrscheinlich auf erhöhte Produktionskosten zurückzuführen ist.
Im Großen und Ganzen ist jedoch festzuhalten: Die allgemeine Tendenz geht in Richtung niedrigere Preisen – sowohl bei eingeführten Produkten als auch Rohstoffen – was voraussichtlich positive Auswirkungen auf Deutschlands Wirtschaft haben wird.