Deutschland ist mit einem bedeutenden Problem konfrontiert: Dem Fachkräftemangel. Ein aktuelles Forschungsergebnis des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) deutet jedoch auf eine Lösung hin. Die Studie schlägt vor, dass durch die gezielte Qualifizierung von arbeitslosen Hilfskräften, der Mangel an Fachkräften maßgeblich reduziert werden könnte.
Die Zahlen hinter dem Phänomen sind beeindruckend und alarmierend zugleich. Mehr als 350.000 Stellen können derzeit in Deutschland nicht besetzt werden, während mehr als eine Million Hilfsarbeiter auf Arbeitssuche sind. Laut Studie könnte die Lücke um etwa 83.000 Menschen verringert werden, wenn diese Arbeitsuchenden in ihrem gewünschten Berufsfeld zu Facharbeitern weitergebildet würden.
In Anbetracht des demografischen Wandels in Deutschland wird das Problem noch dringlicher. “Für Unternehmen wird es immer wichtiger, mögliche Qualifizierungspotenziale bereits bei der Personalsuche zu berücksichtigen und Arbeitsuchende hierauf speziell anzusprechen”, so Sabine Köhne-Finster, Autorin der Studie.
Weiterbildungsprogramme könnten sich positiv auf zahlreiche Branchen auswirken: Verkauf, Lagerwirtschaft oder auch Metallverarbeitung könnten von dieser Initiative profitieren und ihre Stellen effizient füllen.
Unterstützungsmaßnahmen für Umschulungen oder Qualifizierungskurse sind bereits verfügbar und werden von Arbeitsagenturen oder Industrie- und Handelskammern angeboten.
Ungeachtet dessen bleibt ein Bereich besonders problematisch: Gesundheits- und Pflegeberufe suchen rund 35.000 neue Mitarbeiter – eine Zahl, die trotz einer gezielten Ausbildung von Hilfsarbeitern kaum zu erreichen sein dürfte.
Es bleibt unbestritten – die Weiterbildung arbeitsloser Helfer kann einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels leisten und ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines ausgeglicheneren Arbeitsmarktes in Deutschland.