Die vergangene Woche verlief an den Aktienmärkten recht holprig. Zu Beginn war es sogar recht vielversprechend, doch die Gewinnwarnung von Snap wirkte als Stimmungsdämpfer. Gute Unternehmensmeldungen scheinen für Impfsotff-Werte derzeit kaum zu wirken. Der Schwung der Corona-Pandemie mag nachlassen, aber das macht BioNTech oder Pfizer keineswegs irrelevant.
BioNTech – Das eigentliche Produkt ist noch in Arbeit
Anteilseigner der BioNTech-Aktie können mit guter Laune auf den vergangenen Monat zurückblicken. Derzeit liegt die Aktie mehr als zehn Prozent über dem Ausgangswert von vor vier Wochen. Obwohl sie sich mit einem Verlust von fast 27 Prozent seit Jahresbeginn der allgemein negativen Marktstimmung nicht entziehen konnte, bleibt BioNTech eines der aussichtsreichsten Biotech-Unternehmen der Zukunft.
Jüngst haben einige Studiendaten für Aufsehen gesorgt, die den Impfstoff des Unternehmens auch bei Kindern unter fünf Jahren als besonders wirksam einstufen. BioNTech und Pfizer haben in den USA die Zulassung für die Auffrischungsimpfung, also die dritte Impfung bei Fünf- bis Elfjährigen, erhalten. Ferner empfiehlt die Ständige Impfkommission nun auch die Impfung für alle Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Damit erweitert sich der potenzielle Kundenkreis weiter, was für BioNTech eine weiterhin stabile Nachfragesituation garantiert.
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Mit mehr als 2,6 Milliarden ausgelieferten Dosen im Jahr 2021 und einem Umsatz von mehr als 20,2 Mrd. Dollar ist der Impfstoff Comirnaty die einzige Einnahmequelle von BioNTech. Die langfristigen Aussichten für BioNTech sind weiterhin sehr vielversprechend. Das Unternehmen hat eine Reihe verschiedener Programme in seiner Pipeline, die schwerpunktmäßig auf die Krebsforschung ausgerichtet sind.
BioNTech hat vor kurzem die Zahlen für das abgelaufene Quartal präsentiert. Demnach ist die weltweite Nachfrage nach dem Covid-Impfstoff des Herstellers ist nach wie vor sehr groß. Dank des guten Starts in das Jahr ist BioNTech auf dem besten Weg, seine Finanzprognose für das Gesamtjahr zu erreichen. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 211 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro, vor allem durch den Verkauf des Impfstoffs. Der Nettogewinn von BioNTech wiederum stieg um 228 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro oder rund 14,23 Euro pro Aktie. Dies lag deutlich über den Schätzungen der Analysten.
Das Unternehmen schätzt den Umsatz mit Impfstoffen für das Gesamtjahr auf 13 bis 17 Mrd. Euro, gegenüber 19 Mrd. Euro im Jahr 2021. BioNTech beabsichtigt, einen erheblichen Teil der Gewinne, die es mit seinem Impfstoff erzielt, zur Finanzierung seines umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsprogramms zu verwenden. Derzeit laufen 31 klinische Studien mit Schwerpunkt Onkologie, davon befinden sich 12 in der Präklinische Phase, 14 in der Phase 1 und fünf in Phase 2.
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Pfizer immun gegen Börsenklima?
Im Vergleich zu anderen Pharmaunternehmen und Impfstoffherstellern ist die Situation der Pfizer-Aktie weniger dramatisch. Seit Jahresbeginn beträgt der Verlust weniger als ein Prozent. Nach einer soliden Woche startete die Pfizer-Aktie heute etwas vorsichtiger in den Handel. Offensichtlich ist die Pfizer-Aktie in diesem extrem schwierigen Börsenjahr weit weniger anfällig als die Papiere der Konkurrenz. Im Gegensatz zu BioNTech hat Pfizer weit mehr als ein Produkt auf dem Markt.
Der Einsatz des antiviralen Medikaments von Pfizer Paxlovid, das für die Behandlung von Neuinfizierten und Risikopersonen zugelassen ist, ist angesichts der Zunahme der Infektionen sprunghaft angestiegen. In der Notfallzulassung von Paxlovid heißt es, dass es nur bei Neuinfizierten mit Risikofaktoren eingesetzt werden sollte. Dennoch berichten Ärzte, dass viele andere ein Rezept beantragt haben.
Die Prognosen für 2022 sehen solide aus, werden aber erneut stark von Comirnaty und Paxlovid beeinflusst. Pfizer erwartet einen Umsatz von 98 bis 102 Mrd. Dollar und einen bereinigten Gewinn von 6,35 bis 6,55 Dollar pro Aktie. Doch obwohl Pfizer seine Umsatzprognose für Comirnaty auf 32 Mrd. Dollar für 2022 anhob und eine erste Prognose für 22 Mrd. Dollar an Paxlovid-Verkäufen im nächsten Jahr abgab, schienen die Anleger mehr zu wollen.
Darüber hinaus gaben Pfizer und BioNTech vor kurzem bekannt, dass sie sich mit der Europäischen Kommission darauf geeinigt haben, den ursprünglich vereinbarten Zeitplan für die Auslieferung des Impfstoffs zu verschieben. Diese Entscheidung wurde damit begründet, dass sich die Europäische Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten auf die Einführung von angepassten Impfstoffen vorbereitet.
Dementsprechend haben die Parteien ihre zuvor vereinbarten Liefertermine geändert und die für Juni bis August 2022 geplanten Lieferungen auf September bis zum vierten Quartal 2022 verschoben. Nach Angaben von Pfizer und BioNTech hat diese Änderung des Lieferplans keine Auswirkungen auf die Umsatzprognose für 2022 oder die Impfstofflieferungen für das gesamte Jahr in dieser Region.
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