Liebe Leser,
auch am Freitag der vergangenen Woche ist die Aktie von BioNTech regelrecht abgeschmiert. Der Kurs des Impfstoff-Herstellers ist um mehr als 3,7 % nach unten gerutscht. Besonders bedenklich erscheint der Umstand, dass die Notierungen sogar eine wichtige Untergrenze durchkreuzt haben. Wie geht es nun weiter? Es gibt interessante Neuigkeiten.
BioNTech: Das ist neu
Die Unternehmung hat einen Börsenwert in Höhe von gut 31,3 Milliarden Euro, also deutlich weniger als noch vor einiger Zeit. Nun wird es spannend. BioNTech legt am 9. Mai die Quartalszahlen zum ersten Quartal vor. Am 1. Juni dann wird dem aktuellen Terminkalender nach die Hauptversammlung der Mainzer folgen.
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Die Zahlen haben eine erhebliche Bedeutung für BioNTech und dessen Aktienkurs. Schließlich beruht die derzeitige Kursstellung möglicherweise – dies wird sich erweisen – auf einer Unterbewertung des Titels.
Die Erwartungen an BioNTech sind nicht ohne Grund recht hoch. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen besser abgeschnitten, als lange Zeit erwartet worden war. Nun beläuft sich die Schätzung über den Gewinn je Aktie auf – in Dollar ausgedrückt – 9,89 Dollar. Die Umsätze sollen sich auf 4,85 Milliarden Dollar belaufen. Dies wären 125,3 % mehr Gewinn als vor einem Jahr im ersten Quartal sowie 136,6 % mehr Umsatz als vor einem Jahr.
Die Bewertung der Zahlen hängt dann davon ab, wie lange die gute Zahlenlage anhält. So, wie sich die Zahlen präsentieren, sind sie zunächst erstaunlich. Immerhin kann BioNTech darauf verweisen, um vergangenen Jahr bereits 22,4 Milliarden Euro umgesetzt zu haben und dabei 12,17 Milliarden Euro Gesamtgewinn erzielt zu haben. Dies waren – in Euro formuliert – 49,86 Euro pro Aktie. Bezogen auf den aktuellen Kurs sind dies noch nicht einmal Bewertungen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3, die Bewertungshöhe ist demnach lächerlich niedrig – wenn das Unternehmen auch in den kommenden Jahren erhebliche Umsätze erwirtschaften würde.
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Tatsächlich steht dies in Zweifel. Die Frage lautet, wie viel Umsatz BioNTech noch mit Omicron-Impfstoffen wird produzieren können. Die Schätzung für das gesamte Jahr beläuft sich auf 15,2 Milliarden Euro, die Gewinnschätzung bei in etwa denselben Margen auf 30,64 Euro je Aktie. Auch dies würde noch einem KGV in Höhe von weniger als 4 basierend auf der derzeitigen Bewertung entsprechen: Viel zu wenig für normale Unternehmen.
BioNTech ist wirtschaftlich betrachtet unterbewerten, wenn die neuen Quartalszahlen am Montag nicht eine vollkommen andere Wahrheit offenbaren. Der Konzern allerding muss darauf setzen, dass auch künftig Omicron-Impfstoffe verkauft werden können. Der Start soll im September folgen. Das ist offen: Daher kam es nun vor den Quartalszahlen zu einem Abwärtstrend. Die Aktie hat in einem Monat -15,7 % verloren. Der GD200 ist -39 % entfernt. Kann es nach den Zahlen zu einem Comeback kommen?
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