Nikola-Aktie: Gerade noch rechtzeitig gehandelt!

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  • Beitrag veröffentlicht:9. Juni 2023
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Liebe Leserinnen und Leser,

vor genau einem Monat hat Nikola Motor, der selbsternannte Revolutionär im Schwerlastverkehr, seine Aktivitäten in Europa aufgegeben. Anstatt Elektro- und Wasserstoff-Lkw auf dem Kontinent zu produzieren und zu vertreiben, überlässt das Unternehmen diese Aufgaben zukünftig seinem Partner Iveco. Die Fokussierung von Nikola auf den nordamerikanischen Markt ist hauptsächlich aus finanziellen Gründen erfolgt – das hochdefizitäre Start-up benötigt dringend weiteres Kapital und plant daher neue Aktien auszugeben.

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Nikola erhält keine Mehrheit für Kapitalerhöhung

Jedoch scheiterte der Plan von Nikola – die Hauptversammlung wurde kurzfristig am späten Mittwochabend europäischer Zeit auf den 6. Juli um 13:00 Uhr Pacific Time verschoben. Laut Mitteilung soll dies den Aktionären zusätzliche Zeit geben, um ihren Stimmrecht für Vorschlag 2 wahrzunehmen.

  • Ein höherer Schwellenwert ist für die Genehmigung erforderlich
  • Durch zahlreiche Investoren mit kleinen Anteilen verfügt Nikola über eine breite Aktionärsbasis
  • Weitere Zeit wird benötigt, um die notwendige Stimmenzahl für eine erfolgreiche Abstimmung zu erhalten

Nikola appelliert an “ALLE Aktionäre”

Nikola richtete einen dringenden Appell an seine Anteilseigner: „Wir fordern ALLE Aktionäre dazu auf, SOFORT FÜR Vorschlag 2 zu stimmen. Dies würde dem Unternehmen mehr Flexibilität geben, um zukünftiges Wachstum und Geschäftsentwicklung zu unterstützen.“ Die Dringlichkeit wird in der Mitteilung des Nikola-Managements noch deutlicher: „Der Vorstand und das Führungsteam sind überzeugt, dass es im besten Interesse von Nikola und seinen Aktionären ist, Vorschlag 2 voranzutreiben und so die Fortführung laufender Geschäfte inklusive des Kapitalbedarfs sicherzustellen.“ Sollte kein zusätzliches Kapital beschafft werden können, wäre dies für das Unternehmen offenbar katastrophal.

Angst vor Totalverlust

Die Anteilseigner müssen sich nun zwischen zwei Übeln entscheiden: Entweder sie stimmen der Entwertung ihrer eigenen Aktien zu oder riskieren eine Insolvenz von Nikola Motor. Nachdem Nikola Anfang Mai den Verkauf seines europäischen Joint Ventures an Iveco bekanntgab sowie die geplante Kapitalerhöhung ankündigte, wurde aus der Aktie ein Pennystock.

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  • Im August 2020 lag der Kurs bei 8,76 Dollar – aktuell beträgt er nur noch 0.61 US-Dollar
  • Das Minus seit damals beträgt unglaubliche 93 Prozent

Nikola-Aktie mit mehr als 99 Prozent im Minus

Ein Blick auf das Allzeithoch im Juni 2020 kurz nach dem Börsengang zeigt jedoch erst richtig das Ausmaß dieser Entwicklung: Der Wert sank um annährend unfassbare 99 Prozent. Wer damals bei Nikola eingestiegen und noch nicht ausgestiegen ist, erleidet bereits einen Totalverlust.

Dass Nikola Motor quartalsweise hohe Millionenbeträge verbrennt und bislang kein einziger Wasserstoff-Lkw an Kunden ausgeliefert wurde (es waren stets batterieelektrische Modelle), ist nur ein Teil der harten Realität. Zudem sollte man den Skandal um Firmengründer Trevor Milton nicht vergessen.

Nikola-Gründer im Herbst 2020 verurteilt

Vor etwa einem Jahr musste das Management zugeben, dass Milton in Bezug auf die Leistungsfähigkeit seiner Produkte schlicht gelogen hatte. Im Herbst 2020 wurde er dann in drei Betrugsfällen im Zusammenhang mit überoptimistischen Versprechen Nikolas verurteilt.

  • Ein Bundesgericht in Manhattan urteilte ihn des Betruges für schuldig
  • Milton führte Investoren des Start-ups in die Irre
  • Er wurde jedoch von einer Anklage wegen Wertpapierbetrugs freigesprochen
  • Das Strafmaß soll im Juni 2023 verkündet werden

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