Liebe Leserinnen und Leser,
das Wochenende hat begonnen, und für einige Varta-Aktionäre kommt das gerade recht. Die Aktie des Batterieherstellers hat in der vergangenen Woche weitere 17% verloren, mit einem neuen Rekordtief von 15,48 Euro im Xetra-Handel. Das Unternehmen aus Ellwangen verliert zunehmend das Vertrauen der Anleger, und eine Warnung eines bisher wohlwollenden Analysten war anscheinend noch nicht genug.
Goldman Sachs senkt Varta-Kursziel drastisch
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Varta am Mittwoch von “Neutral” auf “Sell” herabgestuft und das Kursziel von 30 auf 15 Euro halbiert. Laut Analyst Philipp König kämpft der Batteriehersteller weiterhin mit Überkapazitäten bei seinem wichtigsten Produkt – Lithium-Ionen-Knopfzellen. Er sieht die Gefahr, dass Varta in diesem Jahr seine eigenen Ziele verfehlen könnte; seine Schätzungen für Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) liegen deutlich unter den Konsensprognosen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Varta?
Nach einer leichten Verbesserung am Dienstag folgte ein starker Rückgang:
- Am Mittwoch fielen die Papiere zeitweise um 14%, fanden jedoch einen Boden bei 16,16 Euro
- Am Donnerstag setzte sich der Absturz fort bis zu besagten 15,48 Euro – zugleich ein neues Allzeittief
Insgesamt büßte die Varta-Aktie innerhalb eines Monats weitere 33% ihres Wertes ein. Seit Jahresbeginn beträgt das Minus nun unglaubliche 80%.
Varta verbucht Verlust von 37,8 Millionen Euro
Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am 15. Mai war dieser dramatische Absturz nicht absehbar. Zwar ist Varta tief in die roten Zahlen gerutscht, doch dies wurde erwartet: Im ersten Quartal sanken die Umsätze um 11% auf 164 Millionen Euro, und es wurde ein Verlust von etwa 37,8 Millionen Euro verzeichnet.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Varta?
Goldman Sachs-Analyst Philipp König reagierte zunächst gelassen und beließ Ende Mai den fairen Wert für Varta bei besagten 30 Euro. Doch sein aktuelles radikales Umdenken hat Anleger aus dem Titel flüchten lassen.
Warnungen nach den Quartalszahlen
Mitte Mai warnte Robert-Jan van der Horst vom Analysehaus Warburg Research bereits nach Vorlage des Berichts und senkte das Kursziel von bescheidenen 16 auf nunmehrige 15,50 Euro; Einstufung “Sell”.
- Die Kennziffern des Batterieherstellers seien schwach ausgefallen.
- Nun liegt van der Horsts Kursziel leicht über dem seiner US-Kollegen.
Viele fragen sich jetzt: Wie viel an Wert kann die Aktie noch verlieren? Laut einem Bericht auf Anlegerseite könnte Varta weit davon entfernt sein, seine finanziellen und fundamentalen Probleme zu lösen.
Berenberg Bank bleibt bei 25 Euro Kursziel
Doch es gibt auch Hoffnung: Analystin Yasmin Steilen von der Privatbank Berenberg meint, dass eine starke Erholung im zweiten Halbjahr nötig ist. Allerdings erwartet sie diese erst nach dem zweiten Quartal. Ihre Einstufung für die Varta-Aktie bleibt “Hold” mit einem Kursziel von 25 Euro – was einen Anstieg um mehr als 50% bedeutet.
Der Durchschnitt aus sieben Analysen liegt laut marketscreener.com aktuell bei 21,79 Euro. Zum Beispiel hatte Oddo BHF das Ziel für Varta am Dienstag auf 20 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf ‘Neutral’ belassen. Dennoch folgten viele Anleger am nächsten Tag der alarmierenden Einschätzung von Goldman Sachs.
Kaufen, halten oder verkaufen - Ihre Varta-Analyse von 24.10. liefert die Antwort:
Wie wird sich Varta jetzt weiter entwickeln? Ist ihr Geld in dieser Aktie sicher? Die Antworten auf diese Fragen und warum Sie jetzt handeln müssen, erfahren Sie in der aktuellen Analyse zur Varta Aktie
