Liebe Leserinnen und Leser,
es scheint, als ob die Allianz beabsichtigt, das führende französische Versicherungsmaklernetzwerk ASSU2000 zu übernehmen, welches nun unter dem Namen Vilavi firmiert. Eine erste Offerte könnte schon Ende Juni erfolgen. Einige besorgte Kommentare befürchten jedoch eine Belastung des Aktienkurses der Allianz.
Die alte Börsenweisheit: Kursbelastungen bei Übernahmen
Diese Kommentatoren beziehen sich auf die altbekannte Regel an der Börse, dass der Aktienkurs des übernehmenden Unternehmens oft belastet wird, während die Aktien des übernommenen Unternehmens zunächst profitieren können. Grundsätzlich ist dies richtig. Dennoch sieht es für Allianz-Aktionäre in diesem Fall eher positiv aus. Denn Vilavi dürfte lediglich zwischen 300 und 350 Millionen Euro kosten – ein vergleichsweise geringer Betrag im Hinblick auf den erwarteten Jahresgewinn von 1,79 Milliarden Euro für 2022 seitens der Allianz. Kurzum: Ich erwarte keine spürbare Beeinträchtigung des Allianz-Kurses durch diese Übernahme.
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Vilavi: Skandalöse Vergangenheit
Im vergangenen Jahr geriet das Maklernetzwerk Vilavi in negative Schlagzeilen – dessen Gründer Jacques Bouthier wurde verhaftet und wegen Menschenhandels sowie Vergewaltigung einer Minderjährigen angeklagt. Ein Urteil steht noch aus; allerdings gehe ich nicht davon aus, dass diese Umstände nach der Übernahme das Image der Allianz erheblich schädigen werden.
Fazit:
Die Übernahme des Vilavi-Maklernetzwerks dürfte weder den Kurs noch das Ansehen der Allianz negativ beeinflussen. Im Gegenteil: Der Versicherungskonzern hätte dadurch Zugang zu etwa 1.800 Versicherungsmaklern und potenziell über 100.000 weiteren Kunden.
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