Liebe Leser,
am heutigen Donnerstag sieht oder sah es für Unternehmen der Wasserstoff-Branche schon wieder weniger verheißungsvoll aus als an den Tagen zuvor. Die Notierungen waren zuvor deutlich nach oben gezogen. Nun sind die meisten Aktien aus der Branche wieder deutlich abwärts gelaufen. Die Notierungen sind dabei etwa bei ITM Power um fast 9 % nach unten gerückt.
Achtung: Schwankende Kurse – wer gewinnt?
Die Begründungen sind demnach branchenspezifisch und nicht bei den einzelnen Unternehmen zu sehen. ITM Power etwa liefert keinen nennenswerten Anlass dafür, dass die Aktien abgegeben haben. Die Notierungen waren zuvor innerhalb von fünf Tagen um mehr als 50 % nach oben geklettert. Die Kurse sind zudem binnen eines Monats durch diesen spontanen Ausbruch nach oben um über 20 % gestiegen.
Dabei ist die Aktie von ITM Power gleichfalls nicht wegen besonderer unternehmensspezifischer Meldungen nach oben getrieben worden. Vielmehr gewinnt hier der Krieg in der Ukraine Bedeutung. Dieser Krieg wiederum ist damit verbunden, dass Gas aus Russland möglichst rasch durch andere Energiequellen ersetzt werden soll. Gemeint sind damit vor allem die Quellen für Flüssiggas aus den USA sowie die Quellen für alternative Energien.
Wasserstoff gilt als geeignet, sofern er „grün“ ist. Dies wiederum bringt die Unternehmen wie ITM Power, Nel Asa und Plug Power in Stellung. Tatsächlich aber ist die Chance darauf, dass diese Unternehmen schnell werden liefern können, gering. Die Kurse werden daher vor allem wegen dieser Spekulation getrieben worden sein.
Im konkreten Fall ist ITM Power durch die enormen Rücksetzer bereits wieder auf einen Wert von 3,60 Euro nach unten gerutscht. Damit sind die Trendindikatoren wie der GD100 bei 4,54 Euro und der GD200 in Höhe von 4,76 Euro weit aus dem Fokus gerückt. Noch immer verläuft der Kurs oberhalb der 38-Tage-Linie bei 3,20 Euro. Zumindest kurzfristig also könnte es durchaus die Chance geben, so Analysten, dass es stimmungsbedingt noch einmal zu einem Turnaround nach oben kommt.
Dennoch: Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Unternehmen derzeit überbewertet. Es wird im Jahr 2022 wie vermutlich auch 2023 weiterhin Verluste geben. Damit dürften die Notierungen lediglich von der Spekulation leben. ITM Power ist dabei ähnlich aufgestellt wie etwa Nel Asa aus Norwegen oder auch Plug Power aus den USA. Die Notierungen sind aus Sicht der Analysten und Investoren vor allem in den kommenden Wochen der Spekulation um Gaslieferungen und um die Leistungsfähigkeit der Alternativen Energien ausgesetzt. Daher sind sowohl größere Chancen wie auch bedeutende Risiken bei dem Titel nicht ausgeschlossen bzw. sogar sehr wahrscheinlich.