Liebe Leserinnen und Leser,
auch am Mittwoch verwirrt TUI die Finanzmärkte. Die Aktie erlebte einen Kurssturz, der praktisch unglaublich ist – es ging um mehr als 5,5 % abwärts. Die Aktie kratzte am frühen Nachmittag schon wieder an der Untergrenze von 6,0 Euro. An sich ist dies nicht zu glauben, nachdem der Wert am Tag zuvor fast durch die Decke marschiert wäre. Der Bezugsrechtshandel ist nun schon seit Ende der vergangenen Woche nach der Einleitung der Aktivitäten zur Kapitalerhöhung beendet – die Bezugsrechte, um die Aktie für 5,55 Euro zu kaufen, waren zuletzt mit einem Wert von 0,85 Euro gehandelt worden. Dies wiederum ist aus Sicht der Analysten zunächst ein klares Indiz dafür, dass zumindest hinsichtlich der Wirkung an den Finanzmärkten die Kapitalerhöhung im Umfang von 1,8 Milliarden Euro nicht gelungen ist.
Auf der anderen Seite gilt auch, dass immerhin eine Zeichnungsquote von 90,9 % vorgelegen hat. Ganz hat der Markt die Kapitalerhöhung nicht abgelehnt. Diese war zudem gut damit begründet, dass die TUI so die Verbindlichkeiten beim Bund infolge der Corona-Unterstützungen zurückzahlen möchte – damit wird die Bilanz verbessert, zudem verringert sich das Volumen, das TUI danach zurückführen muss und das mit Zinsen weiterhin finanziert wird. Kurz: Wenn der Markt einfach nur die neuen Aktien aufnehmen würde, dann wäre die Kapitalerhöhung sinnvoll. Die Wirkung hat TUI aber offenbar unterschätzt.
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Der Markt war verwirrt – und skeptisch
Eine Kapitalerhöhung ist aus Sicht der TUI ganz offenbar notwendig gewesen und war im Vorfeld zumindest in diversen Kommentaren auch nicht unbedingt als Makel bewerte worden. Ganz anders jedoch zeigte sich der Markt: Die Aktionäre schienen insofern verwirrt, als der Aktienkurs erwartungsgemäß fiel, aber deutlich stärker als rechnerisch durch die Ausgabe neuer Aktien an sich erforderlich gewesen wäre. Lehnte die Akteure also die Kapitalerhöhung rundweg ab oder signalisierte der fallende Kurs einfach nur ein falsches Zeichen. Vermutlich war eine Mischung aus allem an den fatalen Entwicklungen beteiligt. Der Kurssturz hat einen Aspekt, der an den Börsen in diesem Umfang langfristig selten funktioniert: Der neue Trend wurde durch nachfolgende Trend-Investoren noch verstärkt. Es ging nach unten.
Das lässt erwarten, dass die TUI damit irgendwann wieder ein Comeback schaffen kann. Das Reiseunternehmen ist verglichen mit der Situation vor der Kapitalerhöhung etwa Ende März deutlich schwächer bewertet – sehr deutlich. Da das Geld nicht verbrannt wird, sondern dem Verbindlichkeiten-Abbau dient und dies messbaren Nutzen erzeugt, ist der Vorgang vergleichsweise überraschend. Die Notierungen sind aktuell formal allerdings klar im Abwärtstrend, alle gleitenden Durchschnittskurse von relevanter zeitlicher Länge sind derzeit weit entfernt.
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