Tesla ist ein Unternehmen der Superlative, das dürfte allgemein bekannt sein. Der exzentrisch anmutende Firmenchef Elon Musk hat ein E-Auto-Imperium geschaffen, dass die europäische Konkurrenz in dem Segment in den Schatten stellte. Es dauerte nicht lange, bis der Konzern an der Börse mehr wert war als alle deutschen Automobilbauer zusammen. Tech-Investoren, die frühzeitig den Wert von Tesla erkannten, liegen inzwischen über 10.000% im Plus. Selbst wer erst vor 5 Jahren investierte, liegt immer noch knapp 1.000% vorne. Und auch wir hier in Techaktien Masterclass freuen uns dank des „Muskschen Unternehmergeists“ über ein Gewinn von über 300%. Keine Frage: Tesla ist fester Bestandteil unserer Gewinnstrategie.
Seit einigen Wochen ist die Tesla-Aktie jedoch in den Seitwärtsmodus gewechselt. Dem Papier gelang es nicht, die 200 US-Dollar-Marke hinter sich zu lassen. Selbst gute Unternehmensnachrichten in der vergangenen Woche reichten nicht aus, um die Aktie weiter nach vorne zu schieben. Zu stark offenbar war das Votum der charttechnischen Investoren, die derzeit den Daumen drauf halten. Dabei wäre ein positiveres Investoren-Echo auf Eckdaten zum ersten Quartal durchaus verdient gewesen. Denn einmal mehr hieß es: „mehr als erwartet“. Tesla überzeugte mit 422.875 ausgelieferten Fahrzeugen – ein Plus von 4,3% gegenüber dem Dezember-Quartal und hohe 36,4% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im Januar kündigte Tesla-Chef Musk an, bis zum Jahresende 2 Mio. Fahrzeuge ausliefern zu wollen. Mit den Auslieferungen im ersten Quartal ist das Unternehmen auf Kurs zu diesem ambitionierten Ziel. Im Vergleich zum Ziel der Mittelfrist-Strategie wirkt die Zahl, die immerhin ein Plus von 52% gegenüber 2022 bedeutet, jedoch klein. Denn 2030 sollen 20 Mio. (!) Tesla-Fahrzeuge ausgeliefert werden.
Während Tesla also weiterhin über kräftiges Wachstum im schnell wachsenden Markt für Elektro-Fahrzeuge verfügt, sorgt Druck auf die Gewinnspannen für ein wenig Ernüchterung. Wie ich Ihnen schrieb, hat Tesla im Schlussquartal des Vorjahres die Preise um bis zu 20% gesenkt, was sicherlich bei Bekanntgabe der Geschäftszahlen am 19. April sichtbar sein wird. „Angst“ brauchen Sie vor den Zahlen jedoch nicht haben. Denn die Erwartungen des Marktes sind bei Bekanntgabe der Preisnachlässe im vierten Quartal natürlich bereits zurückgekommen.
Und wird im weiteren Jahresverlauf sichtbar, dass Tesla das Absatzziel von 2 Mio. Fahrzeugen erreicht, sollte die Aktie in einem freundlichen Umfeld einen neuen Anlauf nehmen, um die 200 Dollar-Marke hinter sich zu lassen. Erinnern möchte ich auch noch an den „Joker“ Cybertruck, dessen Produktion bereits in diesem Jahr starten soll. In den USA ist der Ford F150 – genau wie der Cybertruck ein Pick-Up – seit Jahren meistverkauftes Auto. Gelingt es Tesla, einen Teil der Käufer für sich zu gewinnen, dürfte es schon bald erneut heißen: „mehr als erwartet“.
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