Liebe Leser,
verfolgen Sie auch die Diskussionen um die Corona-Maßnahmen? Die SPD möchte nun zumindest nach Aussage einiger Ministerpräsidenten auch bis zum 19. März lockern. Dies kann Viele von uns sicherlich freuen. Andere werden sich möglicherweise ärgern, weil sie etwa auf die Impfstoffhersteller gesetzt haben. Ist deren große Stunde nun vorbei? Mitnichten. BioNTech hat sich selbst in der jüngsten Diskussion als resilient erwiesen. Der Kurs stieg auch am Freitag.
BioNTech. Deutlich gewonnen
Das ist zunächst überraschend. Fast entsteht der Eindruck, mit dem Ende der Corona-Maßnahmen könnte es auch für die Impfstoffhersteller eng werden. Die Impfstoffe werden aber dennoch weiter verkauft. Die Diskussion ändert praktisch nichts.
BioNTech steht offenbar recht kurz davor, über eine neue Studie in einigen Wochen die Zulassung für den Impfstoff zu erwirken, der als Omikron-angepasst gilt. Das ist ein gutes Zeichen – dieser Impfstoff dürfte zumindest die Hoffnung stärken, damit Anwendern helfen zu können. Zudem aber läuft auch das Geschäft weiter.
Das Unternehmen möchte zusammen mit Pfizer ohnehin bis Anfang April insgesamt schon auf Vorrat eine Menge von 10 Millionen Impfstoffdosen herstellen – von den auf Omikron angefertigten Impfstoffen. Dies ist an sich bereits ein kleiner Zusatzdeal. Er zeigt allerdings vor allem, dass BioNTech auch künftig im Geschäft ist. Das Unternehmen ist nicht abhängig davon, ob Maßnahmen aufgegeben werden oder nicht. Das Virus Corona in seinen verschiedenen Variationen wird uns nach Angaben praktisch aller Experten über Jahre erhalten bleiben. Dementsprechend ist wie bei der Influenza damit zu rechnen, dass es über die Jahre noch einen erheblich größeren Impfbedarf gibt als vielleicht zunächst angenommen.
BioNTech hat aber eine weitere gute Nachricht parat: In den kommenden Jahren sollen zahlreiche klinische Studien zur Anwendung von mRNA-Mitteln etwa im Kampf gegen Krebs vorgenommen werden, kündigte deren Mitgründerin an. Damit kann aus dem scheinbaren One-Shot-Wunder ein Unternehmen werden, das mit verschiedensten Anwendungen Geld verdienen wird. Die Sorge, BioNTech könnte schnell vom Fenster verschwinden, ist weitgehend aus der Luft gegriffen, zumindest nach Lage der Dinge.
Der Markt lässt die Aktie dennoch nur langsam in den Erholungsmodus einschwenken. In den zurückliegenden fünf Tagen ging es u -4,5 % nach unten. Das jüngste Minus wurde lediglich geringer. Dies ist der aktuelle Status. Entscheidend wäre es nach Meinung von Chartanalysten sowie von technischen Analysten, wenn und dass der Konzern auf die Marke von 200 Euro zurückklettert. Dann käme der GD200 näher, zudem würde aus charttechnischer Sicht ein bedeutendes Signal entstehen. Wirtschaftlich ist das Unternehmen deutlich besser aufgestellt (KGV etwa 5) als die Börsen vermuten lassen.