Wahnsinn bei PowerCell Sweden

Liebe Leser,

die Wasserstoff-Branche ist in diesen Tagen vergleichsweise schwach. Dies bezieht sich auf sämtliche der kleineren Konzerne, die sich mittlerweile gebildet haben. Namentlich Plug Power verliert den Boden unter den Füßen, nun aber auch der kleinere Konkurrent von PowerCell Sweden. Es ist dennoch interessant, sich den Wert und seine Chancen im neuen Jahr anzusehen.

PowerCell Sweden: Das ist die Bilanz

Immerhin ist die Börsenbilanz der vergangenen drei Monate noch positiv. Der Wert hat ein Plus in Höhe von 24 % erzielt. Dies wiederum wurde nun allerdings kurzfristig überlagert, indem die Notierungen in vier Wochen um insgesamt -11 % nach unten gezogen wurden. Der Titel verlor in den vergangenen fünf Tagen mit einem Minus von -4,3 % sogar recht deutlich den Anschluss nach oben. Allein am Freitag kurz vor dem Ende dieser Woche ging es um fast 4 % abwärts. Der Daumen, den die Investoren an den Finanzmärkten recken könnten, geht eindeutig nach unten.

Die große Schwäche zeigt sich auch in der Bilanz über den Zeitraum von 12 Monaten. Dabei verlor die Aktie von PowerCell Sweden mit einem kräftigen Minus über -49 % sogar noch deutlicher als die Konkurrenz von Nel Asa aus Norwegen.

Der große Boom scheint in der gesamten Branche nun verloren zu sein. Hintergrund sind Schwierigkeiten in den USA, das Klimaschutzpaket von Joe Biden durchzusetzen. Der neue US-Präsident scheitert dabei an den Politikern in den eigenen Reihen. Wenn in den USA dieser wirtschaftliche Subventionsimpuls nicht zustande kommt, dürfte es für die Unternehmen der Branche allerdings auch keine massive Aufwärtsstimmung mehr geben.

Deshalb starren alle Augen auf die USA, auch wenn PowerCell Sweden mit hoher Sicherheit noch nicht einmal indirekt von den Aufträgen für die US-Industrie profitieren würde. Aktuell produziert das Unternehmen wie die Konkurrenz noch Jahr für Jahr Verluste. Dies wird sich auch im kommenden Jahr nicht ändern. Erst 2024 wird der Branche insgesamt die Chance eingeräumt, Unternehmensgewinne zu erwirtschaften.

Vor diesem Hintergrund ist die Marktkapitalisierung der Unternehmen irritierend. PowerCell Sweden etwa wird an den Börsen mit einem Wert von insgesamt etwa 950 Millionen Euro taxiert. Dies entspricht einem Vielfachen der Umsätze, die für 2021 noch nicht endgültig bekannt sind. Schätzungen gehen von knapp 15 Millionen Euro aus. Dies entspricht einem KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) in Höhe von fast 70. Damit wäre die Aktie aus Sicht vieler wirtschaftlich orientierter Analysten und Investoren zu teuer.

Der Trend zeigt ohnehin abwärts. Sowohl der GD200 wie auch der GD100 oder der GD38 sind mindestens 10 % entfernt.

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