Die Aktie von ThyssenKrupp hat am Dienstag einen Abschlag von gut 10 % hinnehmen müssen. Am Mittwoch nun haben die Börsen sich selbst wieder korrigiert und immerhin ein Plus von gut 4 % erreicht. Dies zeigt, dass die Skepsis am Vortag vielleicht etwas zu groß gewesen ist. Es gilt, die Entwicklung richtig zu bewerten, um die Potenziale der Aktie entweder wie am Dienstag sehr schwach oder aber wie am Mittwoch doch wieder stärker zu gewichten.
ThyssenKrupp: Der kleine Schock
Am Dienstag hatten die Märkte auf die Bekanntgabe der Zahlen durch ThyssenKrupp reagiert. Das Unternehmen hatte eingeräumt, dass die Handelssparte mit Materialien, hier also Stahl, nicht so stark wäre wie vielleicht erhofft. Die Zahlen sind hier schon vorgestellt worden, daher reicht ein Blick auf die damit einhergehende Implikation.
Der Konzern geht wohl auch für das neue Geschäftsjahr, das bis zum 30.9. läuft, davon aus, dass die Stahlsparte nicht viel bessere Ergebnisse bringt. Das ist plausibel. Stahl ist derzeit deshalb ein schwieriges Geschäft, weil die Konjunktur zumindest nicht eben rund läuft Stahl bzw. die Nachfrage danach gilt als Indikator für die Entwicklung. In diesem Sinne sieht es im Kerngeschäft für ThyssenKrupp nicht besonders gut aus.
Hoffnung für Investoren macht indes weiterhin die Vorstellung, die Wasserstoff-Tochter Nucera könne verkauft werden. Dies wiederum würde die Marktkapitalisierung von ThyssenKrupp zu größeren Teilen abdecken oder auch rechtfertigen. Konkret hat der Konzern die Verfügungsgewalt über ungefähr zwei Drittel der Anteile an Nucera. Es sieht so aus, als würden bei einem Börsengang mehr als 50 % der Marktkapitalisierung von ThyssenKrupp bereits finanziert sein.
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Die Entwicklung allerdings ist nicht präzise abzuschätzen. ThyssenKrupp kann Nucera noch nicht tagesaktuell an die Börsen bringen, glaubt der Konzern. Er teilte vielmehr mit, einen besseren Zeitpunkt bzw. ein besseres Börsenumfeld zu erwarten. Dies kann in den kommenden Wochen oder auch Monaten der Fall sein. Es ist nicht eindeutig, worauf ThyssenKrupp wartet und wie lange es dann dauert, bis der Börsengang tatsächlich kommt. Insofern hat der Markt mit den Mittwoch-Kurssteigerungen einen Teil der Spekulation aufgenommen.
Die Aktie ist rein wirtschaftlich betrachtet nicht besonders günstig oder auffallend unterbewertet. Spektakulär und spekulativ bleibt die Wasserstoff-Idee. Deshalb hat der Kurs den GD100 um fast 12 % überwunden und die 200-Tage-Linie bereits um 6,8 % überkreuzen können. Allein aus der Sicht von Trend-Investoren und -Analysten hat ThyssenKrupp damit den Weg zu einem kleinen Turnaround angetreten. Dies zeigte sich zumindest am Mittwoch mit dem Aufschlag gegenüber dem vorhergehenden schwachen Dienstag erneut. Der Aufschlag darf als gutes Zeichen gelten, zumindest unter diesem Gesichtspunkt.
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