Liebe Leser,
wenn Sie sich heute an den Börsen umsehen, dann werden Sie zahlreiche schwache Kursentwicklungen feststellen. Die Börsen haben teils 2 % und mehr verloren. Warum? Die EZB hat die Zinsen in die Höhe gehoben. Der Leitzins kletterte um 0,5 %. Damit belaufen sich die Zinsen mittlerweile auf 2,5 %. Das ist noch nicht einmal viel, aber doch deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Für Sparer ist dies gut, für Investoren in Unternehmen und an den Märkten ist dies nicht so erfreulich – die Finanzierung von Projekten, Käufen und Produktionen wird teurer. Der Kern des Problems ist allerdings noch einmal ein anderer. Die Unternehmen erwirtschaften Gewinne, die nun mit einem höheren Zins abgezinst und also neu bewertet werden.
Damit werden künftige Zahlungsströme heute einen geringeren Wert aufweisen und automatisch zu niedrigeren Kurszielen führen. Dies ist der Grund dafür, warum gerade Wasserstoff-Unternehmen – u.a. Nel Asa – wieder nachgegeben haben. Nel Asa ist auf dem Weg dazu, die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen etwas zu verspielen.
Nel Asa: Schwächer geworden
Nel Asa hat dabei die Marke von 1,42 Euro nun von oben nach unten durchkreuzt. Das bedeutet, die Aktie hat den charttechnischen Aufwärtstrend zumindest auf den Prüfstand gestellt. Die Notierungen sind dennoch in einem starken Trend verblieben, nachdem in den vergangenen fünf Handelstagen das Ergebnis noch leicht grün ist und bleibt. Nel Asa liegt über einen Monat betrachtet zudem noch immer mit knapp 7 % vorne. Die Aktie hat eine Marktkapitalisierung von 2 Milliarden Euro erbracht, womit der Umsatz in diesem Jahr (90 Millionen Euro bei immensen Verlusten) um ein Vielfaches bewertet worden ist.
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Das deutet ganz allgemein daraufhin, dass das Unternehmen am Ende von den Wachstumshoffnungen lebt, an der Börse zumindest. Die Notierungen haben damit allerdings wieder den Zirkelschluss zu den Zinssätzen gefunden: wenn die künftigen Erträge und Erlöse weniger wert sind, reduziert dies auch das Kursziel, mit dem Banken und andere Investoren rechnen. Deshalb sind die Kurse durch den Zinsentscheid geschwächt worden.
Auf der anderen Seite steht, dass die Aktie zumindest aus technischer Sicht noch im Aufwärtstrend verläuft. Der Titel hat den GD100 überwunden und einen Vorsprung von gut 4 % auf diese entscheidende Trendmarke aufgebaut. Selbst der langfristig bedeutende GD200 ist mit einem Abstand von 2 % noch übertrumpft. Letztlich ist Nel Asa mit dem Schrecken davon gekommen. Die Zinsentscheidung wird keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kursentwicklung haben. Insofern zeigen die nächsten Tage, ob der zuvor positive Trend noch aufrecht erhalten werden kann. Nel Asa ist derzeit in einer kleinen Warteposition, da auch noch keine neuen Aufträge wahrnehmbar sind.
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