Deutsche Verarbeitende Gewerbe: Auftragsbestand im Oktober 2023 um 0,6 Prozent gesunken

Im Oktober 2023 verzeichnete die deutsche Verarbeitende Industrie einen saison- und kalenderbereinigten Rückgang des realen Auftragsbestands um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Diese vorläufigen Daten wurden am Dienstag vom Statistischen Bundesamt (Destatis) bekannt gegeben.

In einem Jahr-zu-Jahr-Vergleich lag der Auftragsbestand kalenderbereinigt sogar 5,9 Prozent niedriger. Damit setzt sich eine Trendwende fort, nachdem in den Jahren 2020 bis 2022 in einigen Bereichen historisch hohe Bestände aufgebaut wurden.

Interessanterweise trug insbesondere die Automobilindustrie zu diesem Rückgang bei. Dort sank der Auftragsbestand saison- und kalenderbereinigt um fast drei Prozent (-2,9%). In erster Linie war dies auf Lieferengpässe zurückzuführen, die sich zwischen den Jahren 2020 und 2022 angestaut hatten. Seit Januar 2023 ist nun jedes Monat eine kontinuierliche Abnahme zu beobachten.

Dennoch gibt es auch positive Aspekte: Die Auftragsbestände in der Automobilindustrie liegen aus einer längerfristigen Perspektive immer noch auf einem hohen Niveau – trotz des starken Abschwungs im Jahresverlauf.

Darüber hinaus gab es auch im Maschinenbau (-0,8%) und bei Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten sowie elektronischen und optischen Erzeugnissen (-1,3%) negative Auswirkungen auf das Gesamtergebnis.

Der Bestand an ausländischen Aufträgen reduzierte sich im Oktober gegenüber September um 0,9 Prozent, während der Binnenmarkt nur einen geringen Rückgang um 0,1 Prozent verzeichnete.

Auffällig ist auch: Bei Herstellern von Investitionsgütern sank der Auftragsbestand um 0,9 Prozent, doch bei den Herstellern von Vorleistungsgütern gab es sogar einen kleinen Zuwachs von 0,2 Prozent. In starkem Kontrast dazu standen die Produzenten von Konsumgütern mit einem deutlichen Minus von 1,1%.

Einen weiteren Einblick in die aktuelle Lage bietet auch die Reichweitenanalyse des Auftragsbestands: Im Oktober sank diese auf durchschnittlich fast sieben Monate (6,9), was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat entspricht.

Dies führt zu unterschiedlichen Auswirkungen für verschiedene Bereiche der Industrie: Während sie bei den Herstellern von Vorleistungsgütern auf 3,8 Monate stieg und bei den Produzenten von Konsumgütern unverändert bei rund dreieinhalb Monaten lag (3.4), sank sie bei den Investitionsgutproduzenten auf knapp unter zehn Monate (9.5).

Im Großen und Ganzen zeigt diese Entwicklung eine gemischte Lage für die deutsche Verarbeitende Industrie – einige Herausforderungen bestehen fort während andere Zeichen auf Erholung hindeuten.

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