Rolle rückwärts: Altman zurück bei OpenAI

Liebe Anleger,

Das war ein kurzer Rauswurf. Nicht einmal eine Woche nach der überraschenden Abberufung von Sam Altman als Chef des KI-Unternehmens OpenAI ist der geschasste Boss an die Unternehmensspitze zurückgekehrt. Zugleich wird der Verwaltungsrat, der von Altman seine mächtige Struktur bekam, die den Rauswurf überhaupt erst ermöglichte, umgebaut. Der neue Verwaltungsrat wird aus weniger Mitgliedern bestehen und auch weniger Einfluss haben.

Für die Rolle rückwärts sind 2 Ursachen auszumachen. Erstens, OpenAI-Investor Microsoft. Der Software-Dino hat 10 Mrd. Dollar in OpenAI gesteckt und wurde vom Altman-Rauswurf völlig überrascht. Unternehmensboss Sadya Nadella setzte sich daraufhin persönlich für die Wiedereinsetzung der KI-Ikone ein. Altman hatte zwar schon eine neue Führungsposition bei Microsoft in Aussicht gestellt bekommen, nahm das Hilfsangebot jedoch dankend an. Denn er „lebt“ OpenAI (und insbesondere ChatGPT) und machte schnell klar, dass er unter neuen Rahmenbedingungen sofort zurückkehren würde. Insbesondere aufgrund der Veränderung der Verwaltungsratsstruktur wurden diese Bedingungen geschaffen.

Der zweite Grund ist die Drohung von Mitarbeitern, OpenAI zu verlassen, falls Altman nicht zurückkehren sollte. Knapp 700 der 770 Mitarbeiter schlossen sich einer internen Petition an, die nicht ignoriert werden konnte. Denn selbst wenn auch nur die Hälfte der Mitarbeiter gehen würde, wäre es das Aus für das operative OpenAI-Geschäft gewesen. Eine Person – selbst einen Sam Altman – hätte man ersetzen können. Wenn aber 300 oder mehr echte IT-Profis gehen würden, wäre das Unternehmen am Ende gewesen. Wie wertvoll solche Leute sind, sehen Sie an anderer Stelle im IT-Sektor. Einer Umfrage zufolge gehört die Gewinnung neuer Fachkräfte zu den wichtigsten Übernahme-Gründen für Unternehmschefs.

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Die Rückkehr Altmans an die OpenAI-Spitze ist für fast alle Beteiligten äußerst positiv. Auch wir als künftige Anwender und Nutzer von Künstlicher Intelligenz profitieren von der Wiedereinstellung. Lediglich das Lager der Altman-Gegner wird nicht zufrieden sein, da nun womöglich eher eine (eingeschränkte) Kommerzialisierung „droht“.

In ihren Augen bietet KI zwar Chancen, aber auch große Risiken, die sehr genau beobachtet werden müssen. Gut möglich, dass jetzt einige Idealisten OpenAI verlassen, weil sie glauben, dass die Kontrolle zu stark vernachlässigt wird. Das schnelle Angebot von Microsoft an Altman – aber auch das Wechselangebot für OpenAI-Mitarbeiter von anderen IT-Größen wie Salesforce – zeigt, dass IT-Spitzenkräfte selbst nach den jüngsten Entlassungswellen im Silicon Valley nach wie vor heiß begehrt sind.

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