Reallöhne in Deutschland steigen im dritten Quartal 2023: Starker Zuwachs von 0,6 Prozent

Die Reallöhne in Deutschland haben im dritten Quartal einen Aufwärtstrend verzeichnet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, lagen sie 0,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg markiert das zweite aufeinanderfolgende Quartal mit einem Wachstum der Reallöhne.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Nominallöhne in Deutschland im dritten Quartal 2023 um beeindruckende 6,3 Prozent an. Gleichzeitig erhöhten sich die Verbraucherpreise ebenfalls, aber nur um 5,7 Prozent. Diese Dynamik zwischen starkem Nominallohnwachstum und etwas gemäßigter Inflation führte zu einer realen Erhöhung der Lohnzahlungen.

Ein signifikanter Faktor für dieses Reallohnwachstum war die Inflationsausgleichsprämie. Diese steuerfreie und abgabefreie Zahlung von bis zu 3.000 Euro pro Arbeitnehmer kann sowohl in einer Summe als auch gestaffelt ausgezahlt werden und ist eine freiwillige Leistung der Unternehmen.

Aber nicht nur dieser Bonus hatte positive Auswirkungen auf das Lohnwachstum: Auch die Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde im Oktober 2022 spielte eine Rolle bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Lohnsatzes im dritten Quartal 2023 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Besonders bemerkenswert ist hierbei der deutliche Zuwachs bei den Vollzeitbeschäftigten im untersten Verdienstquintil. Mit einem durchschnittlichen Nominallohnwachstum von 10,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum konnten diese Arbeitnehmer die stärksten Lohnsteigerungen verzeichnen.

Das oberste Quintil, also diejenigen mit den höchsten Löhnen, verzeichnete hingegen ein etwas geringeres Wachstum von 5,6 Prozent.

Eine weitere auffällige Entwicklung war das überdurchschnittliche Wachstum der Nominallöhne bei geringfügig Beschäftigten. Sie konnten eine Steigerung von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnen. Ein Hauptgrund dafür ist die Anhebung der Minijob-Verdienstgrenze von monatlich 450 Euro auf 520 Euro im Oktober 2022 und parallel dazu auch die Erhöhung des Mindestlohns.

Auch Teilzeitkräfte können sich freuen: Ihre Nominallöhne sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um soliden 6,4 Prozent gestiegen.

Fazit: Im dritten Quartal konnte sich trotz Inflation eine positive Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt abzeichnen.

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