Das Bahnprojekt Stuttgart 21 könnte laut internen Dokumenten eine bedeutende Verspätung erleiden. Dabei wird das Projekt wahrscheinlich nicht wie geplant im Jahr 2025 vollständig startet können, was zu einem Anstieg der Gesamtkosten auf rund 9,76 Milliarden Euro führt – eine deutliche Erhöhung von den bisher veranschlagten 614 Millionen Euro aus dem Jahr 2022.
Hauptursachen für diese Problematik sind ansteigende Baupreise und Verzögerungen bei digitalen Zugsicherungen. Diese Sicherheitssysteme werden vermutlich erst im Mai 2024 zur Verfügung stehen und zum Startzeitpunkt des Projekts womöglich nur eingeschränkte Funktionalitäten bieten.
Eine Sprecherin der Bahn betonte trotzdem, dass der Einsatz dieser neuen Systeme rechtzeitig bis zum Start des Projekts im Jahr 2025 gewährleistet sei. Allerdings hat die Bahn bereits in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit dem ETCS, einem digitalen Zugführungssystem, zugegeben mussten.
Zusätzlich besteht das Risiko, dass das Empfangsgebäude des neuen Bahnhofs nicht fristgerecht fertiggestellt wird. Dies liegt hauptsächlich an unzureichenden Planungsleistungen. Die Bauarbeiten sind daher stark verzögert und es müssen nun Prioritäten bezüglich jener Bauteile gesetzt werden, die für den voraussichtlichen Betriebsbeginn als “relevant” eingestuft wurden.
Mit zusätzlichen Kosten von etwa 614 Millionen Euro wird die Bahn ihren Vorsorgefonds für das Projekt, der insgesamt ein Volumen von 640 Millionen Euro hat, voraussichtlich fast vollständig ausschöpfen. Seit Beginn des Projekts im Jahr 1995 haben sich die Kosten nahezu vervierfacht.