Ifo-Institut: Deutsche Unternehmen halten an Büroflächen trotz Homeoffice fest

Trotz der wachsenden Beliebtheit des Homeoffice, planen die meisten deutschen Unternehmen nicht, ihre Büroflächen zu verkleinern. Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts in München, beabsichtigen nur 9,1 Prozent aller Firmen ihre Büros aus diesem Grund zu reduzieren. Während das Homeoffice einen leichten Rückgang der Nachfrage nach Büroräumen bewirkt und so den Immobilienmarkt belastet, zeigt sich keine weitläufige Tendenz zur Downsizing.

Interessanterweise zeigen die Ergebnisse jedoch starke Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Im Dienstleistungssektor sowie in der Industrie planen etwa 11,9 Prozent bzw. 8,1 Prozent eine Reduzierung ihrer Büroräume. Weitere bemerkenswerte Zahlen wurden in Bereichen wie dem Automobilbau (37,5%), dem Rundfunk (40,3%) und der Werbung und Marktforschung (34,8%) ermittelt – insbesondere Sektoren also,die intensiv auf das Homeoffice setzen.

Trotzdem bleibt die Expansion von Büroflächen bei den meisten Firmen ein Randphänomen – nur 1% planen wegen der neuen Arbeitsmodelle eine Vergrößerung ihrer Büros.

Die Konstante im Ganzen? Die steigende Popularität des Homeoffice – ein Trend der laut Ifo-Experte Simon Krause gekommen ist um zu bleiben: “Wenn die Beschäftigten teilweise vor Ort und teilweise zu Hause arbeiten, dann verändern sich die Anforderungen an die Büros.”

Und genau darauf reagieren bereits viele Unternehmen, indem sie ihre Räumlichkeiten an die sich wandelnden Arbeitsbedingungen anpassen. Etwa durch das Einführen von Schreibtisch-Sharing-Modellen oder die Bereitstellung zusätzlicher Räume für persönliche Kommunikation während der Tage vor Ort.

Es wird erwartet, dass weitere Anpassungen in den kommenden Jahren erfolgen werden, insbesondere wenn bestehende langfristige Mietverträge auslaufen. Eine Entwicklung, die den ohnehin schon unter Druck stehenden Immobilienmarkt weiter verschärfen könnte – eine Branche, die bereits mit steigenden Zinsen und Baukosten zu kämpfen hat.

Autor