MAN Energy Solutions: Prüfung des geplanten Verkaufs von Gasturbinengeschäft nach China

Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine eingehende Untersuchung hinsichtlich des geplanten Verkaufs des Gasturbinengeschäfts von MAN Energy Solutions an China eingeleitet. Es wird berichtet, dass auch das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt Bedenken angemeldet haben.

Der potentielle Käufer, CSIC Longjiang Guanghan Gas Turbine, ist anscheinend im Besitz des chinesischen Staates und unterhält enge Beziehungen zur chinesischen Rüstungsindustrie. Diese Informationen stammen aus einer Analyse des Softwareunternehmens Datenna, welches sich auf die Informationsgewinnung aus offenen Quellen konzentriert und speziell die chinesische Industrie und Innovation betrachtet.

Gemäß der Analysen ist CSIC Longjiang eng mit dem chinesischen Schiffbauunternehmen China State Shipbuilding Corporation (CSSC) verknüpft. Auf der Unternehmenswebsite beschreibt sich CSIC Longjiang als Tochtergesellschaft eines CSSC-Forschungsinstituts mit der Bezeichnung Nr. 703. Datenna zufolge hält CSSC direkt ein Drittel der Anteile an CSIC Longjiang.

Die tatsächliche Beteiligung könnte jedoch noch größer sein, da sowohl CSSC selbst als auch das Forschungsinstitut Nr. 703 Zulieferer für die chinesische Rüstungsindustrie sind – letzteres befindet sich sogar auf der US-Sanktionsliste (“Entity List”).

Auf Nachfrage kommentierte MAN, dass die betreffende Technologie bereits weltweit etabliert und verbreitet ist. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich bisher nicht zu dem Fall geäußert. Der Verkauf und seine potenziellen Auswirkungen bleiben damit Gegenstand fortlaufender Untersuchungen und Diskussionen.

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