Titel: Aufhebung des Abwärtstrends in der Baufinanzierung: Ein Licht am Ende des Tunnels
Die Sparkassen berichten über erste Anzeichen, dass der negative Trend in der Baufinanzierung sich umkehren könnte. Laut öffentlichen Angaben ist zwar das Immobiliengeschäft im ersten Halbjahr verglichen mit dem Vorjahr immer noch um mehr als 50% gesunken, jedoch gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass die Talsohle erreicht ist.
In einigen Gebieten wurden eine leichte Senkung der Immobilienpreise und eine nicht mehr so starke Erhöhung der Baukosten festgestellt. Diese Entwicklungen wecken Hoffnung für die Zukunft. Allerdings wird nach Einschätzung von Helmut Schleweis, dem Präsidenten der Sparkassen, das Ziel der Bundesregierung – jährlich 400.000 neue Wohnungen zu errichten – weder dieses noch nächstes Jahr erreicht werden können.
“Das Programm der KfW, welches seit Anfang Juni Paaren mit einem Jahreseinkommen von bis zu 60.000 Euro zinsvergünstigte Darlehen anbietet, erfüllt nicht die tatsächliche Nachfrage”, bemängelt Schleweis. Er geht davon aus, dass die meisten Familien mit einem solchen Einkommen auch trotz verbilligter Darlehen keine Wohnimmobilie erwerben können.
Nur 212 Familien nahmen in den ersten drei Monaten das Programm in Anspruch. Von Januar bis Ende Juli sanken zudem die Einlagen bei den Sparkassen um zwei Prozent – bedingt durch gestiegene Wertpapiergeschäfte und attraktive Angebote einiger Mitbewerber.
Trotzdem haben die öffentlich-rechtlichen Institute im Laufe dieses Jahres neue Kunden gewinnen können. Seit Jahresbeginn eröffneten die Sparkassen netto 250.000 neue Girokonten – ein Zeichen für ihre Position als stabiler Partner, trotz des herausfordernden Umfelds in der Baufinanzierung. Die Zahl der Girokonten stieg im vergangenen Jahr um fast 700.000, wobei 330.000 auf Flüchtlinge aus der Ukraine entfielen.