VW-Konzernchef erwartet steigende Absätze und fordert mehr Vertrauen in deutsche Stärke

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag veröffentlicht:2. September 2023
  • Beitrags-Kategorie:DTS

Der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Oliver Blume, blickt zuversichtlich auf das laufende Jahr und erwartet steigende Absatzahlen. Gleichzeitig wirbt er dafür, die Stärken des deutschen Wirtschaftsstandorts stärker in den Vordergrund zu rücken.

“In anderen Ländern gibt es ebenfalls wirtschaftliche Herausforderungen”, so Blume in einem Interview mit der “Bild am Sonntag”. „Allerdings nimmt der globale Wettbewerb deutlich zu und wir müssen hierzulande viel mehr in Chancen denken. Ärmel hochkrempeln, Probleme anpacken und lösen. Nicht klagen, sondern optimistisch nach vorn schauen.“

Als großer Industriestandort müsse Deutschland auf seine eigenen Stärken setzen: ein hohes Qualifikationsniveau, langjährige Erfahrung und Pioniergeist. Zudem verfüge das Land über erstklassige Forschungskapazitäten.
“Jetzt müssen wir uns auf die richtigen Themen konzentrieren und Tempo machen”, fordert der VW-Chef.

Für den eigenen Konzern hat Blume attraktive Aussichten: “Wir sind für dieses Jahr sehr positiv gestimmt und erwarten einen deutlichen Anstieg beim Absatzvolumen.” Es geht ihm aber nicht primär darum so viele Autos wie möglich zuzulassen – vielmehr sollen höhere Renditen erzielt werden.

Die zurückgehenden Verkaufszahlen der letzten Monate erklärt Blume mit verschiedenen Faktoren: Einerseits habe die Inflation die Kaufkraft gesunken lassen; andererseits sei durch sie bei vielen Kunden eine größere Unsicherheit entstanden. Außerdem würde sich wegen mangelnder Ladeinfrastruktur mancher Kunde noch etwas Zeit lassen bevor dieser ein E-Auto kauft.

Um dem entgegenzuwirken plant VW, ihre Geschäftsaktivitäten international auszuweiten – unter anderem in Nordamerika oder Indien.

Eine von Gewerkschaften geforderte 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich sieht der Vorstandsvorsitzende allerdings kritisch: „Das passt für mich nicht zusammen. Der Wettbewerb wird schärfer und da spielen auch Arbeitszeiten und Kosten eine Rolle.“ Soziale Leistungen müssten kontinuierlich erarbeitet werden – dies hätte Deutschland über Jahrzehnte hinweg geschafft.

Autor