Optimismus trotz Gaslieferstopp – Ein Ausblick auf Herbst und Winter von Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller
Trotz des Gaslieferstopps aus Russland im vergangenen Jahr blickt Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller vorsichtig optimistisch auf die kommenden kühlen Monate. Im Gespräch mit RTL und ntv betonte er, dass wir in diesem Jahr besser vorbereitet sind: “Wir sind doppelt so gut aufgestellt wie letztes Jahr.”
Im Gegensatz zum Vorjahr musste der Staat dieses Mal nicht so stark finanziell eingreifen. Dennoch warnte Müller davor, voreilige Schlüsse zu ziehen oder sich zu sehr zu entspannen: “Es ist noch zu früh für weißen Rauch oder beruhigende Nachrichten.”
Der bevorstehende Winter und unser Sparverhalten werden beiden einen wesentlichen Einfluss darauf haben, wie wir diese Phase meistern werden. Deshalb ruft Müller alle Akteure dazu auf, sparsam mit Gas umzugehen – sowohl in Industrie und Handel als auch bei uns zu Hause: “Wir bitten alle Personen, die mit Gas heizen, achtsam und sparsam damit umzugehen.”
Verbraucher sollten jedoch nicht blindlings auf die Preisbremse setzen: “Obwohl wir nun Preisbremsen haben – was sozial- und wirtschaftspolitisch richtig ist – sollte man bedenken, dass das Angebot knapp ist.” Trotzdem hofft er darauf, dass sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen weiterhin verantwortungsvoll handeln.
Was die zukünftigen Gaskosten betrifft, prognostiziert Müller volatilere Preise sowie größere Schwankungen: “Ein Gerücht über einen Streik in Australien hat bereits dazu geführt, dass die Gaskosten in Europa steigen. Dies zeigt unsere Abhängigkeit von einem immer seltener werdenden Gut.”
Zum Thema russisches Flüssiggas äußerte sich der Bundesnetzagentur-Präsident ebenfalls. Er verwies dabei auf deutsche Entscheidungen zur Gastransportinfrastruktur und betonte gleichzeitig seine persönliche Überzeugung hinsichtlich russischem Erdgas: „Trotz fehlender Sanktionen bin ich der Meinung, es ist moralisch richtig darauf zu verzichten”, sagte er gegenüber RTL/ntv.